tag:blogger.com,1999:blog-13897454003346921182024-03-14T03:41:38.374+01:00Leben & Studium in einer kleinen GroßstadtSpannende und langweilige Details und Gedanken aus dem alltäglichen Leben, das eine Studentin eben so führt - und die nicht ganz so alltäglichen Erlebnisse, die ein Mensch wie ich manchmal so hat.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.comBlogger67125tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-38868491513918009742015-07-15T19:59:00.000+02:002015-08-25T16:11:31.004+02:00Der soziale Mensch #1 - Soziale RollenIch bin kein sozialer Mensch. Große Menschenmengen bereiten mir Angst. Partys mit vielen fröhlichen, alkoholtrinkenden Menschen machen mich traurig. Neue Freundschaften schließen empfinde ich als anstrengend. Manchmal sage ich humorvoll, dass ich Menschen nicht mag. Oft genug ist das aber tatsächlich die Wahrheit.<br />
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Es ist nicht so, dass ich ein Einsiedler bin, oder dass ich kein Herz für meine Mitmenschen habe. Im Gegenteil. In der Schule war ich Vertrauensschülerin und Schulsprecherin. Das Hobby, das den größten Teil meiner Zeit eingenommen hat, fand in einem kirchlichen Kontext statt, wo ich Kindergruppen bereut habe. An der Universität habe ich Erstsemester unterrichtet oder für zugezogene Studenten Stadtführungen gemacht. Mein Nebenjob in einem Coffee-Shop war eine erhebende Erfahrung, weil ich die Rolle der Servicekraft in der Gastronomie geliebt habe, ebenso wie ich jetzt meinen Nebenjob als Servicekraft in der Bibliothek liebe.<br />
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Doch am Ende des Tages bin ich lieber alleine, umgeben vielleicht von einem meiner drei besten Freunde oder zusammen mit meinem Freund. Wenn ich alleine bin, ist niemand da, der Erwartungen an mich stellt. Wenn ich alleine bin, ist mein Aussehen egal, mein Verhalten egal, meine Sprache egal. Ich muss keine Kompromisse schließen.<br />
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Sobald ich aus der Wohnung trete, bin ich mir meiner selbst sehr bewusst. Treffe ich mich dann im privaten Kontext mit vielen anderen Menschen, Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern, Unbekannten, ergreift mich eine Beklemmung, die über die Zeit wächst. Ich merke, dass es Energie kostet, mich für andere Menschen zu interessieren. Ich merke, dass es Energie kostet, diesen anderen Menschen ausschließlich jene Facetten meines Selbst zu zeigen, die ich für präsentabel halte. Und manchmal beschleicht mich das beklemmende Gefühl, dass es gar keine präsentablen Seiten gibt. Da will ich am liebsten wieder alleine sein.<br />
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Im Coffee-Shop oder in der Bibliothek, selbst als Schulsprecherin ist das anders. Ich habe eine Rolle, die Menschen sehen nicht mich, sondern nur meine Rolle. Die Erwartungen dieser Menschen sind nicht an mich, sondern an meine Rolle gerichtet, und über die Zeit lerne ich, dieser Rollenerwartung gerecht zu werden. Niemand be- oder verurteilt mich, sondern nur meine Rolle. Es ist mein Panzer, der es mir ermöglich, stets freundlich zu lächeln und über unfreundliche Kunden den Kopf zu schütteln, ohne dass es mir nahe geht. Deswegen liebe ich meine Arbeit im Dienstleistungsgewerbe. Andere Menschen haben das Gefühl zu ersticken, weil sie in diese Rolle gepresst werden, ich hingegen blühe darin auf, weil mein eigentliches Ich niemanden interessiert. Es gibt eine klar definierte, überschaubare Anforderung an meine Rolle, die ich bewältigen kann. Ich muss nicht selbst entscheiden, was ich zeige oder wie ich bin, das übernimmt die Rolle für mich.<br />
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Im privaten Kontext hingegen muss ich mich zeigen. Muss ich entscheiden, was ich zeige. Muss ich dafür sorgen, dass nur das Positive gesehen wird. Da habe ich keine Rolle, die mich schützt, ich bin auf mich zurückgeworfen. Ich muss mich der Gruppe anpassen oder ausgeschlossen werden. Der Mensch ist ein soziales Wesen, er strebt natürlich danach, nicht ausgeschlossen zu werden. Auch ich habe diesen Drang, doch die Umsetzung fällt schwer. Gegenüber meinen besten Freunden kann ich sein, wie ich bin. Das ist angenehm. In größeren Gruppen, in größeren Familienkreisen, in allen größeren privaten Kontexten hingegen muss ich mich anpassen so wie jeder andere auch.<br />
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Wenn es mir jedoch gelingt und ich es schaffe, mich in die Gruppe zu integrieren, fühle ich mich sehr wohl und bin glücklich wie nie. Es sind diese Momente in denen ich begreife, was es eigentlich bedeutet, dass der Mensch ein soziales Wesen sind. Wir kommen an unsere Grenzen, lernen neue Dinge und Ansichten und können uns besser denn je entfalten, nur weil wir mit anderen Menschen zusammen kommen.<br />
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Die soziale Rolle der Berufstätigkeit bietet Schutz und deswegen blühe ich darin auf. Doch meine soziale Rolle kann niemals so befreiend sein wie die Erfahrung, innerhalb eines privaten Kontextes als genau das angenommen zu werden, was man ist, und sei es auch nur eine Facette von einem selbst.<br />
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Die soziale Rolle im professionellen Kontext schützt. Die soziale Rolle im privaten Kontext befreit.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-35994750920332843112015-07-11T17:00:00.000+02:002015-07-11T19:38:26.786+02:00Die Kunst des Schreibens #2 - Die ErzählperspektiveEhe man den ersten Satz zu Papier gebracht hat, muss man sich als angehender Autor viele kleine technische Details überlegen. Eines davon ist die Frage der Erzählperspektive. Als Schreibanfänger mag man sich eventuell keine Gedanken darüber machen: Man schreibt einfach drauf los und wählt den Stil, der einem natürlich zukommt. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein: Man hat schon einmal davon gehört, dass es verschiedene Stile gibt und nun starrt man ewig auf das leere Blatt und weiß nicht, woher man wissen soll, was richtig ist. Genau dieser Frage möchte ich in diesem Beitrag nachgehen.<br />
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Der auktoriale Erzähler </h4>
Eine heutzutage sehr selten genutzte Form ist die Perspektive des auktorialen Erzählers, manchmal auch allwissender Erzähler genannt. Hierbei handelt es sich um einen Stil, der nicht davor scheut, dem Leser deutlich zu machen, dass es einen Erzähler gibt. Viele Märchen sind in dieser Form geschrieben, wenn man sie liest, hat man unwillkürlich einen Großvater oder eine Großmutter vor Augen, die von vergangenen Ereignissen in der Ferne der Fantasiewelt erzählen. Der auktoriale Erzähler, der allwissend ist, schaut von oben auf die Welt und die Personen herab, er weiß zu jedem Zeitpunkt, was welche Figur denkt und tut. Nicht selten fließen eigene Bewertungen dessen, was geschieht mit ein, teilweise wird sogar das Wörtchen "Ich" eingebaut. Ein auktorialer Erzähler kann niemals Teil der Geschichte sein, da er sonst keine allwissende Position einnehmen kann. Genauso ist es jedoch möglich, dass der auktoriale Erzähler nur so viel weiß wie beispielsweise die Hauptfigur, oder dass er zumindest so tut, als wäre das der Fall. Ein interessantes Beispiel für einen auktorialen Erzähler, der nicht allwissend ist, ist die Geschichte "Frankenstein" von Mary Shelley. Darin gibt es einen Erzähler, der sich direkt zu Beginn auch als Verfasser der Zeilen zu erkennen gibt. Er erzählt nicht seine eigene Geschichte, sondern die von Frankenstein, und zwar in der Form, wie Frankenstein sie ihm erzählt hat. Er gibt also die Geschichte einer anderen Person wieder. Besonders spannend an dieser Geschichte ist jener Punkt, an dem Frankenstein auf sein Monster trifft und dieses Monster ihm seine bisherige Lebensgeschichte erzählt. Der Verfasser erzählt also eine Geschichte, die ihm wiederum Frankenstein erzählt hat, der wiederum Teile der Geschichte von seinem Monster erfahren hat. Auch aufgrund dieses Stils gehört Frankenstein zu einem meiner Lieblingsbücher.<br />
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Der Ich-Erzähler</h4>
Wieder im Kommen scheint derzeit die Form des Ich-Erzählers zu sein, was wir sicherlich auch "Twilight" und der dazugehörigen Fanfiction (inzwischen eigenständigem Roman) "Fifty Shades of Grey" zu verdanken haben, die beide in diesem Stil verfasst sind und enorme Popularität errungen haben. Der Ich-Erzähler ist, wie der Name schon sagt, eine Form, bei der der Verfasser aus seiner eigenen Perspektive erzählt. Er muss nicht zwingend die Hauptfigur sein - beispielsweise ist "Sherlock Holmes" aus der Ich-Perspektive geschrieben, allerdings von Doktor Watson, der ja bekanntlich nicht die Hauptperson ist - häufig ist dies jedoch heutzutage der Fall. Die Ich-Perspektive bietet sehr viele Möglichkeiten und verschiedenste Ausgestaltungsformen, doch wer darüber nachdenkt, diese Form zu wählen, sollte sich auch der Nachteile bewusst sein. Als Ich-Erzähler ist man niemals allwissend. Man hat immer eine Perspektive und man muss sich darüber im Klaren sein, dass dem Leser dadurch eventuell Informationen, die einem als Autor völlig klar sind, verloren gehen. Das ist natürlich gleichzeitig auch die große Stärke dieser Form, da man mit kaum einer anderen Perspektive den Leser so leicht an der Nase herumführen kann. Doch nur, wenn man sich bewusst ist, dass der gewählte Ich-Erzähler die Welt durch seine persönliche Brille sieht und entsprechend nicht alle Informationen zur Verfügung haben kann, nur dann kann man diesen Stil mir Erfolg bewältigen! Meine persönliche Meinung ist, dass jeder, der einfach nur eine Geschichte erzählen will, lieber den personalen Erzähler nutzen sollte, da dieser leichter umzusetzen ist und der Stil meistens flüssiger zu lesen ist. Ich selbst habe noch nie eine Geschichte aus der Ich-Perspektive geschrieben. Im Gegensatz dazu sind viele englische Klassiker so geschrieben - und ich liebe es. Das meines Erachtens beste Buch, "Dracula" von Bram Stoker", besteht beispielsweise aus Briefen und Tagebucheinträgen mehrerer verschiedener Hauptfiguren. Sie alle berichten aus ihrer Perspektive, sie alle legen sehr intensiv ihre Gedanken dar, sie alle schreiben deutlich unterschiedlich und bewerten Situationen deutlich anders. Durch die unfassbare Erzählmacht von Stoker entsteht so ein Roman, der an Spannung kaum zu überbieten ist, und der einen so nah wie kaum ein anderer an jede einzelne Figur bindet. Tagebücher und Briefe sind eine Kategorie der Ich-Perspektive, die ich persönlich sehr schätze. Auch H. P. Lovecraft nutzt für seine einflussreichen Kurzgeschichten im Horror- und Fantasy-Genre meistens den Ich-Erzähler. Wer so einen Roman schreiben kann und es dabei schafft, genauso viel Spannung und Handlung zu entwickeln wie beispielsweise mit einem personalen Erzähler, verdient den höchsten Respekt. Leider kenne ich kein zeitgenössisches Buch, das sich dieser Form bedient beziehungsweise sich ihrer erfolgreich bedient. Wer mir das Gegenteil beweisen kann, ist herzlich eingeladen, mir einen Kommentar mit einer Empfehlung zu hinterlassen. Für mich bleibt jedoch die ganz persönliche Meinung, dass die Ich-Form, wenn sie nicht mit Überlegung und Bedacht gewählt wurde, meistens keine gute Form ist. Deswegen lasse ich die Finger von solchen Büchern.<br />
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Der personale Erzähler.</h4>
Zu guter Letzt widme ich jenem Stil, der wohl von allen am häufigsten genutzt wird: Der personale Erzähler. Hierbei handelt es sich um eine Form, die die Vorteile des auktorialen Erzählers mit jenen des Ich-Erzählers kombiniert: Es gibt keinen für den Leser erkennbaren Verfasser des Textes, stattdessen wird aus der Sicht einer (oder verschiedener) Hauptpersonen der Geschichte erzählt. Anstatt "Ich" wird mit "Er" / "Sie" und manchmal auch "Es" gearbeitet, was einen angenehmeren Lesefluss ermöglicht. Wie beim Ich-Erzähler ist der Leser auf die Person beschränkt, aus deren Perspektive erzählt wird, man ist also nicht allwissend und kann Gefühle und Handlungen anderer nur aus der Sicht der erzählten Person bewerten. Im Gegensatz zu der Ich-Perspektive ist der Leser jedoch nicht daran gebunden, zu denselben Einschätzungen wie die handelnde Person zu kommen. Während in der Ich-Perspektive die Autorität über die Bewertung sämtlicher Ereignisse stets beim Autor liegt, ist es in der personalen Form durchaus möglich, dass man sich nicht mit der Figur identifiziert. So habe ich beispielsweise während der ersten etwa drei Bände von Harry Potter mehr oder minder alles ebenso bewertet wie dieser. Im vierten, spätestens aber im fünften Buch fing ich jedoch an, in Harry immer mehr das zu sehen, was Snape in ihm sah, und ich begann, seine Einschätzung vieler Situationen abzulehnen. Rowling hat sich für die Form des personalen Erzählers entschieden und schreibt fast ausschließlich aus der Sicht von Harry. Es ist jedoch durchaus möglich, dass man mehrere Figuren als erzählte Person nutzt. Dies tue ich in den meisten meiner Geschichten: Es gibt eine klare Hauptperson, aber oft genug erhält man auch kurze Einblicke in die Handlungen und Gedanken anderer Figuren, wenn ich die Geschichte aus deren Sicht weiter erzähle.<br />
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Der moderne Roman kommt meistens in dieser Form daher, wohingegen viele Geschichten, die gratis oder gegen geringes Entgelt im Internet zu lesen sind, sich der Ich-Perspektive bedienen. Über einen auktorialen Erzähler bin ich hingegen schon lange nicht mehr gestolpert. Welche Form aber soll ich nun wählen, um meine Geschichte zu erzählen? Dazu stelle ich mir folgende Frage: Möchte ich etwas erzählen, wo der Inhalt im Mittelpunkt steht, wo es wirklich nur darum geht, eine Geschichte zu erzählen? Dann wähle ich den personalen Erzähler, da dieser Stil leicht zu schreiben ist und dem Leser deutlich geläufiger und damit ansprechender ist als die anderen beiden Optionen. Möchte ich hingegen mit dem Schreibstil selbst etwas transportieren, kann ich über die anderen beiden Perspektiven nachdenken. Ich könnte zum Beispiel die Idee haben, dass sich eine Geschichte nur durch einen Briefwechsel abspielt. Dann hätte ich die Ich-Perspektive von mindestens zwei, eventuell auch noch mehr Personen. Oder ich versuche mich an Lovecraft zu orientieren, bei dessen Kurzgeschichten ein großer Teil des Grusels dadurch entsteht, dass der Leser weiß, dass der Erzähler bereits Grauenhaftes erfahren hat und einem nur ausschnittsweise Einblicke darein gewährt. Teilweise geht es sogar soweit, dass man weiß, dass der Erzähler kurz vor seinem eigenen Tod steht und sich beeilt, seine Erfahrungen noch mit der Nachwelt teilen zu können. Als das erhöht wahnsinnig das Erzähltempo und schafft aus sich selbst heraus Spannung. Ich könnte aber auch einen Roman schreiben und sagen "Ich bin Gott, heute erzähle ich euch eine lustige kleine Geschichte, die sich auf der Erde zugetragen hat". Und dann schreibt man auf, was eine bestimmte Gruppe von Menschen so getan hat, man macht sich eventuell lustig über die Unwissenheit der Menschen oder bewertet jede Handlung danach, ob sie religiös ist oder nicht. Dann hätte man einen auktorialen Erzähler, der einen ganz bestimmten Zweck innerhalb der Geschichte hat.<br />
Für was auch immer ich mich also entscheide: Solange die Form, der Stil selbst nicht relevant für die Geschichte, die ich erzählen will, ist, wähle ich persönlich stets den personalen Erzähler.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-83075356014384509372015-07-03T13:57:00.001+02:002015-07-05T19:00:23.336+02:00Die Kunst des Schreibens #1 - Übung macht den MeisterMir wurde in der Vergangenheit immer wieder Lob für meinen Schreibstil ausgesprochen, teilweise so überschwänglich, dass es mir schwer fiel, es zu akzeptieren. Gleichzeitig kamen teilweise fragen auf, wie man selbst lernen könnte, so gut zu schreiben. Um diese Frage möchte ich mich heute ein wenig näher kümmern.<br />
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Ich habe bereits vor geraumer Zeit die Beobachtung gemacht, dass viele Menschen denken, dass man entweder Talent zum Schreiben hat oder nicht. Dass man entweder von Anfang an gut schreiben kann oder nicht. Dass entsprechend Seminare, die sich mit kreativem Schreiben befassen, nur Geldmaschienen für den Anbieter sind, ohne dem Nutzer wirklich etwas zu bringen. Ich habe diese Einstellung früher geteilt, doch die Wahrheit ist, wie so häufig, differenzierter.<br />
Persönlich habe ich im Alter von zwölf Jahren angefangen, ernsthaft zu schreiben. Es waren Geschichten, die für niemandes Augen gedacht waren, und ich schrieb sie, ohne über das Wie nachzudenken. Das änderte sich, als ich im Alter von etwa sechzehn Jahren über das Phänomen der Fanfictions gestolpert bin und darin eine Nische fand, in der ich meine Geschichten veröffentlichen konnte. Ich fing an, über meine Worte nachzudenken.<br />
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<h4>
Aus den eigenen Fehlern lernen</h4>
Und genau das ist es, was einen guten Schreibstil ausmacht. Worte zu Papier bringen kann jeder, der das Schreiben erlernt hat. Doch um kreativen Schreiben, zum Schreiben von Werken, die andere gerne lesen, gehört mehr. Es reicht nicht aus, einfach die Ideen, die man hat, niederzuschreiben, auf Grammatik und Rechtschreibung zu achten, und es dann zu veröffentlichen. Man muss sich ernsthafte Gedanken machen. Wie drücke ich was aus, welche Gefühle kann dieses Adjektiv im Gegensatz zu jenem hervorrufen? Das Deutsche gibt uns die Möglichkeit, wundervolle grammatikalische Konstrukte und lange Sätze zu formulieren, doch wenn man Spannung erzeugen will, wenn man den Pulsschlag des Lesers erhöhen will, sind kurze Sätze effektiver.<br />
Mit jedem Satz, den man schreibt wird man besser. Dazu gehört allerdings, dass man regelmäßig zurück geht und das Geschriebene erneut liest. Was wollte ich in diesem Kapitel für ein Gefühl hervorrufen und wenn es mir gelungen ist, wie habe ich das geschafft? Wenn es mir nicht gelungen ist, was stört mich? Gibt es einen Satz, über den man stolpert, fehlt vielleicht die tiefe der Gefühle, hätte ich mehr oder weniger Adjektive nutzen sollen? Nur, wenn man die eigenen Zeilen immer und immer wieder kritisch hinterfragt, kann man unzureichende Formulierungen erkennen und sich verbessern.<br />
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<h4>
Aus den Fehlern anderer lernen </h4>
Ein sehr altkluger Satz weist uns darauf hin, dass man aus seinen Fehlern lernen kann. Ich gehe noch weiter und sage: Man kann auch aus den Fehlern anderer lernen. Und aus den Errungenschaften anderer. Niemand, der gut schreiben erlernen will, kann darauf verzichten, sehr viel zu lesen. Egal, welches Genre, egal, ob Klassiker oder moderne Literatur, nichts fördert das eigene Schreiben so sehr, wie wenn man sich auf die Werke anderer Schriftsteller einlässt. Es müssen nicht einmal Werke in der eigenen Sprache sein, wie ich bemerkt habe. Ich lese seit Jahren fast ausschließlich englischsprachige Literatur, Klassiker aus dem 19. Jahrhundert, und doch kann ich deutlich feststellen, dass mein Schreibstil sich genau dadurch verbessert hat. Manchmal stolpere ich über Sätze, die so unfassbar wohlklingend sind, dass ich sie mir aufschreibe, um immer wieder zu ihnen zurückzukehren und erneut darüber nachzudenken, warum sie so gut sind. Früher oder später erkenne ich die Mittel, die der Autor genutzt hat, und kann sie in meinen eigenen kleinen Werkzeugkasten aufnehmen.<br />
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<h4>
Fleiß bringt euch ans Ziel!</h4>
Schreiben ist ein Handwerk, das man erlernen kann. Sicherlich gibt es Menschen, die eine größere Begabung darin haben als andere, wie es mit so ziemlich allen Dingen auf der Welt eben so ist. Doch das bedeutet nicht, dass es nicht theoretisch jeder Mensch erlernen kann. Eine alte Musiklehrerin von mir hatte keinerlei Begabung für Instrumente oder fürs Singen, dennoch hat sie Musik studiert und konnte diverse Instrumente spielen. Ihre Leidenschaft für die Musik, generell für die schönen Künste hat es ihr erlaubt, mit Fleiß das zu erreichen, was andere mit Talent machen. Dem geübten Ohr fiel natürlich stets auf, dass ihr Klavierspiel nicht dieselbe Qualität besaß wie bei einem talentierten Musiker, dennoch konnte sie das Instrument bedienen, einen Chor begleiten oder komplexe Werke vorspielen. Ebenso kann jeder, der nur Willens ist zu lernen, ein guter Schriftsteller werden. Vielleicht kein herausragender, doch gut genug, um von seinen Lesern Lob zu erhalten und Geschichten zu produzieren, die nicht nur inhaltlich begeistern, sondern auch sprachlich ansprechend sind.<br />
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Ich schreibe inzwischen seit über fünfzehn Jahren. Und ich lese noch viel länger. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht lese, und keine Woche, in der ich nicht schreibe. Gerade beispielsweise habe ich wieder Bram Stokers "Dracula" zur Hand genommen, nicht etwa, weil ich die Geschichte noch einmal erleben möchte, sondern vielmehr, weil ich kaum ein Buch kenne, das von so hoher literarischer Qualität ist. Ich möchte ganz einfach wieder in der Sprache schwelgen und lernen, ebenso fantastische Zeilen zu Papier bringen zu können.<br />
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Ich rate jedem, der Ideen für eine Geschichte hat: Setzt euch hin und schreibt! Wenn ihr unzufrieden seid, grämt euch nicht, sondern kehrt immer wieder zurück und überlegt, wie ihr es besser machen könnt. Nur Fleiß führt zum Ziel. Schreiben ist, wie so vieles im Leben, ein Lernprozess, der niemals endet.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-69842694853546275032011-10-20T22:55:00.000+02:002015-07-03T14:09:49.133+02:00Hans-Peter Uhl und die FreiheitUm den folgenden Beitrag verstehen zu können, ist es unerlässlich, den Inhalt der Rede von Hans-Peter Uhl zu kennen, welche er am 19.10.2011 in der Aktuellen Stunde im Bundestag gehalten hat. Daher bette ich zunächst das entsprechende YouTube-Video dazu ein:<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Zwei Dinge sind es, die einen aufmerksamen Zuhörer stören müssen - für interrnetaffine Menschen sind es vielleicht sogar drei. Und wer sich dann noch mit Protokollen auseinandersetzt, der findet gleich noch eine äußerst unschickliche Sache. Aber der Reihe nach.<br />
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Der Aufreger des Tages ist das, was Dr. Uhl am Ende seiner Rede sagte: "Das Land wird von Sicherheitsbehörden geleitet" sowie "Es wird regiert von Sicherheitsbeamten". Ein Land, das von Sicherheitsbehörden bzw. Sicherheitsbeamten regiert wird, ist ein Polizeistaat. Auf Deutschland trifft das nicht zu, neben einigen anderen Dingen ist Deutschland auch ein Rechtsstaat - wenn hier irgendwas regiert, dann das Gesetz. Und das Gesetz regiert auf Basis der Souveränität des Volkes. Sicherheitsbehörden haben wir, aber es wäre schlimm, wenn das, was Dr. Uhl in seiner Rede äußert der Wirklichkeit entspräche, es wäre schlimm, wenn die Sicherheitsbehörden regieren würden oder auch nur Einfluss auf die Regierung nähmen. Eine solche Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. Und sie führt zu der Frage, ob der Redner sich hier nur ungeschickt ausgedrückt hat, weil ihn die Zwischenrufe irritiert haben, oder ob es ein freud'scher Versprecher war, der auf einen inneren Wunsch hindeutet. Was es auch war, für den innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag war diese Äußerung schlecht.<br />
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Der nächste Punkt, der mir negativ aufgefallen ist, ergibt sich vermutlich nur, wenn man sich mit verschiedenen Auffassungen über Freiheit auseinander setzt. Dr. Uhl sagte, der so genannte Bundestrojaner könne zwar mehr als er darf, aber weil er niemals unrechtmäßig eingesetzt wurde, ist er eben doch nicht unrechtmäßig und deswegen sein die Debatte darum "hysterisch". Unabhängig davon, wie viel Wahrheit in seiner Aussage über die stets rechtmäßige Nutzung steckt - der Inhalt selbst ist schon schlimm genug. Zieht man eine Parallele zur Freiheit, so liegt dieser Aussage ein liberales, negatives Freiheitsverständnis zu Grunde. Das mag zwar heutzutage weit verbreitet sein, doch ich lehne es ab. Freiheit fängt für mich nicht dort an, wo ich keinen Eingriffen ausgesetzt bin, sondern erst da, wo auch keinerlei willkürliche Eingriffsmöglichkeiten bestehen. Die reine Existenz einer Software, die das Gesetz übertreten könnte und die Persönlichkeits- und damit auch Freiheitsrechte eines Bürgers einschränken könnte, ist genug, damit die Freiheit selbst verloren ist. Und damit ist die reine Existenz einer solchen Software für mich inakzeptabel.<br />
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Der internetaffine Mensch mag sich nun auch noch an seinen verbalen Attacken gegen Piraten-Partei, Chaos Computer Club, Grüne, Linke und SPD stören. Die Rache dafür folgte aber bereits durch das Hacking der Website von Uhl - durchgeführt vermutlich von "Unbekannt". Als Sympathisant für mitte-links, fortschrittlich und internetiroentierte Parteien heiße ich die verbale Attacke nicht gut.<br />
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Was den nicht nur sehenden und hörenden, sondern auch lesenden Menschen nun wirklich erschrecken sollte, ist die Tatsache, dass die Protokolle geändert wurden. Die Aussagen Hans-Peter Uhls, wie ich sie oben zitiert habe, finden sich nicht mehr darin. Stattdessen steht dort "vielmehr verfügt das Land über Sicherheitsbehörden [...]" sowie "Wir haben Sicherheitsbeamte, die Recht und Gesetz verpflichtet<br />
sind" (nachzulesen auf <a href="http://www.bundestag.de/dokumente/protokolle/plenarprotokolle/17132.pdf">bundestag.de</a>). Wie kann es sein, dass solche Aussagen im Nachhinein so deutlich geändert und "korrekt" dargestellt ins Protokoll aufgenommen werden? Wozu wird ein Protokoll geführt, wenn solche Aussagen sowieso nicht korrekt niedergeschrieben werden? Vor allem aber: Was sagt diese Praxis aus über unser Land? Ein Land, indem ein Politiker offensichtlich Dinge äußert, die mit der Verfassung nicht übereinstimmen - egal, ob wissentlich oder unbeabsichtigt - ein Land, in dem solche Dinge für das Protokoll vertuscht werden, ein solches Land hat in meinen Augen ein ernsthaftes Problem. Andererseits: Es ist offensichtlich die gängige Praxis, dass Redner später die Protokolle durchsehen und "peinliche" Passagen korrigieren dürfen. Aussagekraft haben diese Protokolle damit nicht mehr. Andererseits ist das im Zeitalter der digitalen Aufzeichnungstechniken und des Internets auch glücklicherweise nicht mehr so wichtig.<br />
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Übrigens: Hans-Peter Uhl hat seine Aussage als "sprachlichen Missgriff" bezeichnet, der "in der freien Rede passieren kann". (nachzulesen auf <a href="http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_hans_peter_uhl-575-38015--f314830.html#q314830">abgeordnetenwatch.de</a>) Ja, das kann er. Besser wird es dadurch auch nicht, vor allem, wenn man später im Protokoll nicht mal dazu stehen kann.<br />
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<br />Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-40187969726293442312011-09-25T18:33:00.000+02:002015-07-03T14:10:33.458+02:00Parken: 3 GrundregelnVon meinem Zimmer im Erdgeschoss aus habe ich einen perfekten Blick auf den Hinterhof meines Wohnhauses. Dieser Hinterhof eignet sich auch zum Parken: An einer mir gegenüberliegenden Wand sind mehrere befestigte, vermietete Parkplätze, in der Mitte zwischen der Wand und meinem Fenster finden drei Autos auf losem Boden Platz. An sich ausreichend, wenn jeder sich an einige Grundregeln hält.<br />
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<b>Nummer 1:</b><br />
Wenn es drei nicht-vermietete Parkplätze gibt, ist es klug, sich auch bei fehlender Markierung so hinzustellen, dass auch wirklich drei Autos Platz finden. Dass auf beiden Seiten Büsche wachsen, sollte keinen Autofahrer so dermaßen in Panik versetzen, dass er einen Meter in die Mitte rücken muss - denn dadurch werden aus drei normalen Parkplätzen zwei sehr breite Parkplätze. Das mag zwar jenen, die einen Platz gefunden haben, egal sein, wer aber spät abends heim kommt und feststellt, dass er eigentlich einen Parkplatz vor der Haustür hätte haben können, dies nun aber doch nicht nutzen kann und somit auf einen weiter entfernt liegenden Parkplatz zurückfahren muss (samt umständlichen Wendemanöver in der sehr schmalen Auffahrt), der ärgert sich doch ein wenig. Angst hin oder her: Die Büsche fressen keine Autos!<br />
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<b>Nummer 2:</b><br />
Wenn wirklich alle Parkplätze belegt sind und man mit seinem Auto die Auffahrt hochkommt, dann ist das gewiss ärgerlich. Man muss in der engen Gasse wenden und sich einen anderen Parkplatz suchen. Es ist auch verständlich, dass man dazu keine Lust hat, zumal wenn man nur für einige Augenblicke stehen bleiben will. Das Auto dann aber einfach in der Auffahrt stehen zu lassen und zu beiden Seiten sämtliche Autos einzuparken - das ist auch keine Lösung. Großes Pech ist es dann natürlich, wenn ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein anderer mit seinem Auto wegfahren will. Das führt erneut zu Missmut, obwohl ja nicht mal Schlimmes passiert ist. Andererseits ist es natürlich auch eine gute Gelegenheit, seine attraktiven Nachbarn mal kennen zu lernen!<br />
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<b>Nummer 3:</b><br />
Wenn ein Parkplatz für drei Autos ausgelegt ist, sollte man nicht versuchen, daraus vier zu machen. Sein Auto weiter vor rollen zu lassen, damit ein weiteres Auto direkt hinter einem noch Platz findet, ist zwar edel, aber es blockiert dennoch die Auffahrt. Gewiss, es ist genug Platz, dass man gerade so irgendwie noch durchkommt - aber wenn man schon solche Taktik-Manöver anwenden will, dann am besten so, dass auch ein etwas breiteres Auto noch Chancen hat, die Auffahrt runterzufahren. Aber es wurde ja gelernt, nun stehen beide Autos anständig weit im Gelände drin und solange beide Fahrer sich kennen, wird das schon in Ordnung sein.<br />
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Für weitere Regeln zum Thema Parken bin ich offen, diese fielen mir nun nur spontan beim Anblick meines Hinterhofes ein!Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-54033180794493802682011-03-28T20:39:00.000+02:002015-07-03T14:10:55.588+02:00Landtagswahlen Baden-Württemberg und Rheinland-PfalzDie Landtagswahl in Baden-Württemberg wurde am Sonntag vermutlich mit sehr viel mehr Spannung verfolgt als die in Rheinland-Pfalz oder jene in Sachsen-Anhalt vor einer Woche. Ein großes Bundesland, das immerhin sechs Plätze im Bundesrat hat, davon vier durch die CDU und zwei durch die FDP besetzt. Vor zwei Wochen noch war es nicht unmöglich, aber auch nicht extrem wahrscheinlich, dass sich hier was ändern würde, doch in diesen zwei Wochen ist viel passiert. Schon vor der durch Fukushima neu angefachten Atomdiskussion litt die Regierung aus CDU / FDP an den Folgen der Stuttgart21-Proteste. Die Aussagen von Brüderle über das Atom-Moratorium waren da vermutlich nur ein Tropfen im ganzen Fass der Gründe, warum die erzkonservativen Bewohner Baden-Württembergs in der Wahl ihre Stimme den Grünen gaben. Für Angela Merkel, die dieser speziellen Wahl große Bedeutung beigemessen hat, ist der Ausgang denkbar schlecht. Diskussionen um Personalveränderungen jedoch werden vermutlich hauptsächlich in der FDP geführt werden - zwar hat diese in Prozentpunkten in Baden-Württemberg nur etwa so viel eingebüßt wie die CDU, aber in der Relation sehr viel mehr. Hinzu kommt dann der extreme Misserfolg in Rheinland-Pfalz, wo es nach Sachsen-Anhalt erneut nicht einmal mehr für den Parlamentseinzug gereicht hat. Angeblich hat Westerwelle seinen Rücktritt am Sonntag Vormittag ausgeschlossen, und es steht auch derzeit kaum jemand als sein Nachfolger zur Verfügung - darüber reden wird man aber vermutlich trotzdem. Nach wie vor können CDU/CSU und FDP ihre Mehrheit im Bundesrat behaupten, doch sie schmilzt dahin. Eigentlich soll der Bundesrat zwar ein Organ der Ländervertretung sein und nicht durch Parteiinteressen gelenkt, doch die Realität sieht schon lange ganz anders aus. Je weniger die Bundesregierung auf die Zustimmung des Bundesrates zählen kann, umso schwerer wird sie es haben. Die wichtigste Landtagswahl ist nun vorüber und die nächste folgt erst am 22.05.2011 (Bremen), dennoch muss die Regierung weiter an sich arbeiten, um nicht noch mehr zu verlieren.<br />
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Für die Grünen hingegen ist sowohl das positive Ergebnis in Rheinland-Pfalz, welches ihnen eine Regierungsbeteiligung einbringt, sehr glücklich als auch der überwältigende Sieg in Baden-Württemberg. Den ersten grünen Ministerpräsidenten ausgerechnet in diesem Bundesland zu stellen, das kann man schon historisch nennen. Andererseits gab es in Städten wie Freiburg und Tübingen schon grüne Oberbürgermeister, da besonders hier die Grünen ihre traditionellen Themen Umweltschutz und Anti-Atomkraft sehr gut verkaufen können. Überraschend kam der Sieg im Endeffekt sicher nicht, nur die Höhe ist erstaunlich. Die SPD kann sich freuen, endlich in diesem Bundesland regieren zu können - aber Grund zum Feiern haben sie angesichts ihrer Stimmverluste dennoch nicht. Andererseits ist auch den Grünen zu raten, dass sie nicht zu sehr in Siegeslaune trunken drauf los regieren. Ihr Spitzenkandidat steht für traditionelle Werte, vor allem deswegen konnte diese eigentlich sehr alternative und linke Partei die Bürger überzeugen. Es stellt sich die Frage, ob die Wähler, die sich diesmal für Grün entschieden haben, darüber im Klaren sind, dass sie damit auch zum Beispiel eine deutliche Änderung im Schulsystem gewählt haben. Diese Wahl scheint vor allem durch das Gefühl, dass Atomkraft extrem gefährlich ist, geleitet worden zu sein - und durch die Antipathie gegen Mappus und Stuttgart21. All das sind Reizthemen, die die Grünen positiv besetzt haben - aber ihr Programm besteht ja noch aus viel mehr. Es ist daher zweifelhaft, denke ich, dass die Grünen in fünf Jahren ihren Wahlerfolg wiederholen können. Dazu gab es heute auch ein schönes Zitat in der FAZ, das sinngemäß aussagte: "Die gute Wirtschaft können die Grünen in fünf Jahren schon nicht kaputt machen - und wenn doch, dann wählen wir sie eben wieder ab." Offensichtlich also gibt es tatsächlich Wähler, die sich für Grün entschieden haben, obwohl sie anerkennen, welch gute Leistung CDU und FDP in den 60 Jahren geleistet haben. Ob die Grünen in diesen Bereichen auch glänzen können, wird sich zeigen. Die Realität aber wird vermutlich auch beweisen, dass ein schneller Atomausstieg äußerst schwierig und die Umkehr bei Stuttgart21 kaum machbar sein werden. Das könnte ein Glaubwürdigkeitsverlust für die Grünen bedeuten - und letztendlich war es ja genau dieser Punkt, in dem die Grünen allen anderen voraus waren und wegen dem sich so viele Wähler für sie entschieden haben: In den emotionalen Themen wie Stuttgart21 und Atomkraft waren sie einfach glaubwürdig.<br />
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Obwohl also die Regierungsbildung sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in Baden-Württemberg ohne Spannungen ablaufen wird, so werden die nächsten Wochen dennoch nicht langweilig: In der FDP und eventuell auch in der CDU wird man über inhaltlich und personelle Veränderungen sprechen, die SPD muss sich überlegen, wie sie die Wählerabwanderung hinzu alle anderen Parteien stoppen kann und die Grünen müssen sich an das Regieren gewöhnen und sich darin beweisen.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-4291881456001504622011-03-25T18:45:00.000+01:002015-07-03T14:11:18.179+02:00Sinnvolles Praktikum - Vorschlag 1Wer kennt das nicht? Man bewirbt sich bei einem Unternehmen auf eine Stelle als Praktikant, man wird angenommen - und am Ende erlernt man kaum von dem, worum es bei dem Job geht. Die Betreuung ist schlecht, man darf nicht aktiv mitarbeiten und Feedback über die eigene Leistung erhält man auch nicht. So bekommt man zwar seine vier Wochen, die das Studium als Pflicht ansieht, rum und erhält womöglich auch seine Leistungspunkte, aber es deprimiert und bringt nichts für die berufliche Zukunft.<br />
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Ich hatte bisher oft Glück mit meinen Stellen, so dass ich diese nun hier publik machen will, damit der ein oder andere Interessierte vielleicht doch noch sinnvoll seine vier Woche verbringen kann. Ich studiere unter anderem Politikwissenschaft und habe daher vor allem im Bereich Journalismus meine Praktika absolviert.<br />
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Das Praktikum, welches für mich persönlich am besten gelaufen ist, habe ich außerhalb von Halle in Regensburg gemacht. Ich war dort in der Lokalredaktion der Mittelbayerischen Zeitung eingesetzt. Zeitgleich mit mir waren noch zwei andere Praktikanten und mindestens ein Auszubildener bzw. Student dort aktiv. Die festangestellten Redakteure waren mir gegenüber stets hilfreich und sehr, sehr freundlich. Auch die Sekretärinnen und jene, die in anderen Bereichen arbeiteten, halfen mir jederzeit.<br />
Direkt vom ersten Tag an durfte ich eigenständig arbeiten. Ich musste nicht erst tagelang passiv einem Profi über die Schulter schauen, ich wurde sofort mit einer Kamera losgeschickt, um Informationen für einen Artikel zu sammeln. Den Artikel durfte ich dann auch selbst schreiben, er wurde zügig korrigiert und ich erhielt wie bei allen folgenden Artikeln ein ausführliches Feedback. So konnte ich mir rasch die Arbeits- und Schreibweise dieser Zeitung angewöhnen und lernte enorm viel dazu. Spätestens ab der zweiten Woche wurde ich auch in den regulären Terminplan eingetragen und bekam wie alle anderen auch normale Arbeit zugeteilt. Zwar durfte ich bis auf sehr wenige Ausnahmen keine Topthemen bearbeiten, aber ich wurde viel für Reportagen eingesetzt, die als die Königsdisziplin gelten. Über die rein journalistische Arbeit hinaus bekam ich auch ein wenig Ahnung von der Gestaltung von Zeitungsseiten - und ich brachte mir selbst immer mehr das Fotografieren bei.<br />
Am Ende des Praktikums hatte ich ein Feedback-Gespräch mit dem stellvertretenden Chef, welches sehr positiv verlief und mir nochmals aufzeigte, an welchen Punkten ich mich noch verbessern könnte. Neben dem journalistischen Handwerk habe ich in Regensburg viel über Schreibstil und selbstsicheres Auftreten gelernt. Als sehr positiv empfand ich auch, dass ich nicht nur eine Praktikumsbestätigung, sondern ein richtiges, ausführliches Zeugnis erhalten habe.<br />
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Die Lokalredaktion Regensburg ist zudem Praxisort für alle Studenten der Medienwissenschaften an der Universität Regensburg - die Übung "Zeitungsjournalismus" zum Beispiel findet dort statt. Damit ist auch für andere Interessierte klar, dass die Redakteure geübt sind im Umgang mit Praktikanten.<br />
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Fazit: Wer Zeitungsjournalismus erlernen will, findet bei der Lokalredaktion Regensburg der Mittelbayerischen Zeitung ein Paradies. Das Themenspektrum ist groß, die eigene Freiheit ebenso, das Feedback ist beständig und gut, die Arbeit ist reichlich, aber nie überfordernd. Und ganz nebenbei: Regensburg ist eine wunderschöne Stadt, kulturell und historisch hochinteressant!Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-71395527896852405252011-03-23T15:04:00.001+01:002015-07-03T14:12:40.096+02:00MapleStoryIch möchte euch heute ein so genanntes MMORPG vorstellen, also ein "Massively Multiplayer Online Role Play Game". Es handelt sich dabei um <a href="http://de.maplestory.nexoneu.com/Maple.aspx?PART=/Main">MapleStory</a>. Bei diesem Spiel läuft man als kleine, mangaähnliche Figur durch eine zweidimensionale Landschaft und tötet diverse süße oder auch nicht so süße Monster. Wie bei allen RPGs kann man das als Gruppe, als Gilde oder auch alleine machen. Jede Menge Quests garantieren, dass man sich einerseits schnell in der Welt zurechtfindet und andererseits immer wieder neue, nützliche Objekte bekommt. Das ganze ist völlig kostenlos, nur wer seinen Charakter ein bisschen hübscher gestalten will, kann sich in einem Cash-Shop Kleidung oder Friseur-Gutscheine kaufen.<br />
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Ich habe derzeit 6 Charaktere dort, wovon ich aber nur zwei aktiv nutze. Diese beiden will ich im Folgenden kurz vorstellen!<br />
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Dies ist mein Charakter Thoronris, mein Hauptcharakter. Auf Level 8 habe ich mich entschieden, dass Thoronris Magierin wird und so sah sie dann aus:<br />
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-a8HgrC8GOxw/TYn6GBnRm5I/AAAAAAAAAFk/NyV6TDPnzqc/s1600/Thoronris_lvl_13.gif" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh3.googleusercontent.com/-a8HgrC8GOxw/TYn6GBnRm5I/AAAAAAAAAFk/NyV6TDPnzqc/s320/Thoronris_lvl_13.gif" width="320" /></a></div>
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Damals war ich bereits der Gilde Twilight beigetreten (der Name existierte, bevor die Vampir-Bücher rauskamen!), welcher einer meiner Freunde angehörte. Mit Level 25 habe ich mich dann aufgemacht, abseits der Hauptinsel Victoria Island mal die Welt zu erkunden und stieß dabei zufällig auf eine Map, die Japan sehr ähnelt:<br />
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-ZrsyKJYEmJc/TYn6WK0ATDI/AAAAAAAAAGE/mQnsIvQJplk/s1600/Thoronris_lvl_25_Zipangu_2.gif" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh6.googleusercontent.com/-ZrsyKJYEmJc/TYn6WK0ATDI/AAAAAAAAAGE/mQnsIvQJplk/s320/Thoronris_lvl_25_Zipangu_2.gif" width="320" /></a></div>
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Mit Level 34 dann, inzwischen wieder gildenlos, machte ich mich auf, die Tiefen der Zeit zu erkunden - unterhalb der Spielzeugfabrik in Ludibrium befindet sich der Weg der Zeit, wo Geister harmlose Teddybären zu ihren Puppen gemacht haben:<br />
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-nCqt4PwwiKU/TYn6dVvn2-I/AAAAAAAAAGQ/0UVr4XkfI0I/s1600/Thoronris_lvl_34_1.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh6.googleusercontent.com/-nCqt4PwwiKU/TYn6dVvn2-I/AAAAAAAAAGQ/0UVr4XkfI0I/s320/Thoronris_lvl_34_1.png" width="320" /></a></div>
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Als ich schließlich Level 44 wurde und erneut schöne neue Kleidung tragen konnte, machte ich mich mal wieder auf die Reise nach Orbis, dem Mittelpunkt der Mapel-Welt, von wo aus man zu allen anderen Inseln gelangen kann:<br />
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-GKwaay_TrFA/TYn6l1ZttJI/AAAAAAAAAGg/_4RBbuTaYdU/s1600/Thoronris_lvl_44.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh6.googleusercontent.com/-GKwaay_TrFA/TYn6l1ZttJI/AAAAAAAAAGg/_4RBbuTaYdU/s320/Thoronris_lvl_44.png" width="320" /></a></div>
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Von Orbis aus besuchte ich, inzwischen Level 49, wieder Ludibrium, um tief in der Spielzeugfabrik gegen die Zeit-Monster selbst zu kämpfen:<br />
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<a href="https://lh5.googleusercontent.com/-m0Rx_zVRFgk/TYn6n4k4TKI/AAAAAAAAAGk/Rj6HrsaQEcU/s1600/Thoronris_lvl_49.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh5.googleusercontent.com/-m0Rx_zVRFgk/TYn6n4k4TKI/AAAAAAAAAGk/Rj6HrsaQEcU/s320/Thoronris_lvl_49.jpg" width="320" /></a></div>
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Und heute dann habe ich von Ludibrium aus den Omega-Sektor besucht, wo die Menschen einen immerwährenden Kampf gegen Aliens führen:<br />
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<a href="https://lh5.googleusercontent.com/-dd2-vTVcHxk/TYn6p1OQp3I/AAAAAAAAAGo/cq5Ybzz5eMM/s1600/Thoronris_lvl_49_2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh5.googleusercontent.com/-dd2-vTVcHxk/TYn6p1OQp3I/AAAAAAAAAGo/cq5Ybzz5eMM/s320/Thoronris_lvl_49_2.jpg" width="320" /></a></div>
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Dies ist übrigens noch eine Gruppenaufnahme meiner Gilde direkt in der Sekunde, nachdem ich sie gegründet habe:<br />
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<a href="https://lh4.googleusercontent.com/-xDDqFEhkMYk/TYn-kMK6bGI/AAAAAAAAAGs/wAuTrPrb3YA/s1600/Gilde.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh4.googleusercontent.com/-xDDqFEhkMYk/TYn-kMK6bGI/AAAAAAAAAGs/wAuTrPrb3YA/s320/Gilde.jpg" width="320" /></a></div>
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Wie man sieht: Es ist für jeden was dabei: Fantasy-Monster, Aliens, lebendig gewordene Natur - alles, was das Herz begehrt findet sich in dieser riesigen Spielelandschaft. Für mich zumindest ist MapleStory eine willkommene Abwechslung, wenn ich mal wieder zu viel trockenen Studiumsstoff im Kopf habe.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-51832901566559217882011-03-21T18:11:00.001+01:002015-07-03T14:12:15.508+02:00IkeaWas fasziniert die Menschen eigentlich so an Ikea? Als ich am Freitag Abend gegen 20 Uhr dort war, waren immer noch Massen von Menschen dort unterwegs. Ich fahre nur dorthin, wenn ich etwas brauche - und meistens habe ich eine genaue Vorstellung davon, was ich kaufen will. Trotzdem passiert es auch mir, dass ich noch Zusätzliches in den Warenkorb lege, einfach weil es mir über den Weg läuft. In meinen Augen gibt es zwei Gründe, warum Ikea so viele Menschen anzieht.<br />
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Der erste ist wohl naheliegend: Ikea ist ein großes Möbelhaus, hier findet man alles, was man in seiner Wohnung braucht. Die meisten Dinge sind schlicht, günstig und leicht selbst aufzubauen. Dieses Konzept hat offensichtlich gefruchtet, ich kenne nur wenige Menschen, die nicht irgendein Ikea-Möbelteil in ihrer Wohnung stehen haben. Doch nicht nur jene, die konkret etwas brauchen, gehen zu Ikea. Auch viele andere, besonders auch junge Menschen tummeln sich dort. Die Zusammenstellung von kleinen Zimmern in der Möbel-Ausstellung inspiriert den Geist. Man kann von seiner eigenen ersten Wohnung träumen, sich tausend Gedanken machen, wie man sein Heim einrichten möchte. Die riesige Vielfalt bietet trotz der Schlichtheit die Möglichkeit, sich individuell zu verwirklichen, man kann im Geiste ein gut geordnetes, ein quietschbuntes oder auch ein sehr traditionelles Heim kreieren. So wird Ikea zu einem Raum für Träume, Hoffnungen, ja vielleicht sogar ein Stück für die Zukunft an sich.</div>
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Aber noch aus Schulzeiten weiß ich, dass etwas ganz anderes vermutlich anfangs sogar ungeplant zu großer Beliebtheit geführt hat: Die Hot-Dogs. Viele sagen, es gebe nirgends so leckere Hot-Dogs wie bei Ikea. Manche Menschen fahren nur zu Ikea, um dort gemeinsam mit anderen Hot-Dogs zu verspeisen. Erst läuft man sich in der Möbelausstellung Hunger an, dann wird zugeschlagen und ein Hot-Dog nach dem anderen verschlungen. Ikea weiß offensichtlich darum: Es bietet einen Hot-Dog samt 0,3L-Cola für genau 1€ an. Dieses Angebote ist klug gewählt und gleichzeitig zeigt es: Hot-Dogs gehen noch immer sehr gut, so große Massen werden verkauft, dass man sich niedrige Preise leisten kann.</div>
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Doch es gibt nicht nur Freunde von Ikea: Gerade Männer sind häufig nicht gut zu sprechen auf diese riesige Spielwiese. Neben teilweise langen Staus vor dem Parkplatz, überfüllten Tiefgaragen und endlosen Schlangen an der Kasse kommt ein typisches Männer-Problem hinzu: Sie gehen nicht gerne "shoppen". Einfach so mal zu schauen, ob man nicht noch was brauchen könnte, hübsche aber nicht benötigte Dinge en masse kaufen und so weiter ist nicht ihr Ding. Und vor allem: Am Ende sind sie es, die den Einkauf tragen, bezahlen und aufbauen. Grund genug, Ikea zu hassen. Ich persönlich gehöre weder der Fan- noch der Feind-Seite an.</div>
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Aber mal ehrlich: Wer liebt es nicht, sich in Träumen zu vertiefen und am Ende einen deftigen Hot-Dog zu verdrücken?</div>
Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-81730694871127683302011-03-20T16:40:00.000+01:002015-07-03T14:12:29.189+02:00Tanznacht DessauAm Samstag war ich zum ersten Mal auf der Langen Tanznacht in Dessau - der angeblich größten Tanzveranstaltung Mitteldeutschlands. Groß war es tatsächlich: An vier verschiedenen Lokalitäten, unter anderem in der Marienkirche, wurden bis 22 Uhr viele verschiedene Tänze als Schnupperkurse angeboten: Von Wiener Walzer über Line Dance bis Bauchtanz war alles mit dabei. Ab 22 Uhr wurde dann in der Marienkirche getanzt, dazu gab es immer wieder Showprogramm, wo die zuvor erlernten Tänze von Profis vorgestellt wurden.<br />
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Ich war zusammen mit meinem Tanzpartner, einer weiteren Dame aus meinem Kurs, meinem Freund und noch einigen anderen aus der Clique eben jener Dame dort. Nach einem üppigen Mal, das wir gemeinsam in einer der gastgebenden Lokalität eingenommen hatten, trennten mein Freund und ich uns von der Gruppe, um in der Marienkirche zuerst Wiener Walzer und dann Jive zu lernen. Ich persönlich tanze inzwischen bereits sechs Jahre und obwohl im Jive nur der Grundschritt und eine Drehung gelehrt wurde, konnte ich doch noch einiges an Technik dazulernen. Der Wiener Walzer glückte uns beiden allerdings besser als der Jive. Bei letzterem waren auch wieder einige andere der Gruppe anwesend, so dass ich in der offenen Tanz-Viertelstunde nach dem halbstündigen Unterricht noch mit meinem Tanzpartner einen flotten Jive hinlegen konnte. Anschließend haben wir uns alle beim Linedance getroffen, wo mit vielen "Hot Boots" der typische amerikanische Tanz einstudiert wurde. Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass bei einem Andrang von 50 bis 100 Leuten in einer kleinen Gaststätte die Luft so unerträglich stickig und heiß war, dass es für ausgelassenes Tanzen nicht reichte. Also gönnten wir uns eine Pause, um gegen 22 Uhr gemeinsam zurück in die Marienkirche zu schlendern. In den folgenden zwei Stunden habe ich sowohl mit meinem Tanzpartner als auch mit meinem Freund viel tanzen können - trotz des extremen Gedränges auf der Tanzfläche. Besonders die Vorstellung des aktuellen Landesmeister-Pärchen im Latein hat mich beim Show-Programm begeistert - ihre Jive-Figuren waren nicht unbedingt schwer, aber diese Körperbeherrschung und Spannung war wahnsinnig schön anzuschauen. Es war wirklich beeindruckend. Um Mitternacht habe ich mich dann mit meinem Freund auf den Rückweg nach Halle gemacht - mit durchgetanzten Füßen, sehr müde, aber auch sehr zufrieden. Wenn ich nächstes Jahr noch in der Gegend bin, werde ich definitiv wieder hingehen!<br />
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Übrigens: Das gute Wetter scheint tatsächlich viele Leute zur Wahlurne zu locken - als ich mein Wahllokal betrat, waren gerade zwei von drei Kabinen besetzt. Auch die bisherigen Zwischenstände zeigen, dass die Wahlbeteiligung recht hoch ist. Ich bin gespannt auf die Hochrechnungen ab 18 Uhr.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-6387813030196554422011-03-18T21:47:00.000+01:002015-07-03T14:13:16.317+02:00Express-StudiumIch habe heute endgültig mit meiner Bachelor-Arbeit angefangen. Nachdem die letzten Wochen mit schwammigen Themen-Ideen rund um die politischen Schriften Jean-Jacques Rousseaus vergingen, habe ich inzwischen zwei ernstere Gedanken und auch ein wenig Literatur dazu gesichtet. Während ich also heute über komplexen Themen brütete, stieg eine alte Angst wieder hoch: Ich bin aus der Regelstudienzeit des Bachelors raus.<br />
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Für den Bachelor hat man normalerweise sechs Semester, also drei Jahre Zeit. Ich habe mein Studium in halle zum Wintersemester 2007/2008 angefangen und befinde mich noch in meinem siebten Semester - und das achte beginnt in wenigen Wochen. Ein ganzes Jahr hinke ich also der Regelstudienzeit hinterher. Da fällt natürlich der Blick auf meine Freundin, die ihren Bachelor-Abschluss bereits nach vier Semestern geschafft hat und direkt den Master hinten dran. Wenn ich sie mit mir vergleiche, stellt sich mir unwillkürlich die Frage: Wieso habe ich das nicht auch geschafft? Wenn dann noch Meldungen über einen 18jährigen Wissenschaftler kommen, der sein Diplom schon in der Tasche hat und nun bei uns als Dozent anfängt - dann bin ich endgültig deprimiert. Woran liegt es, dass ich nicht dasselbe Tempo an den Tag lege?<br />
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Doch es ist nicht diese Frage, die mir Angst macht, sondern die Konsequenz daraus: Werde ich am Arbeitsmarkt überhaupt noch Chancen haben, wenn ich ein Semester länger als alle anderen studiere? In einem Gespräch vor eineinhalb Jahren mit mehreren Dozenten und einem Professor wurde ich ungläubig belächelt, als ich meine Sorge darüber äußerte - diese Männer konnten sich nicht vorstellen, dass ich junges Ding Angst haben könnte, zu alt zu sein. Damals konnte ich ihre Position nicht verstehen, aber das ändert sich langsam. Meine Sorge - oder zumindest diese spezielle Sorge - wird geringer. Warum?<br />
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Da wäre zunächst der Sommer letztes Jahr zu nennen. In den Semesterferien hatte ich nicht viel zu tun, also habe ich direkt zwei Praktika absolviert. Beides bei sehr angesehenen Unternehmen, von denen das eine sogar eigentlich gar nicht Studenten aus meinem Fachbereich nimmt. Beide Male erhielt ich am Ende Lob für meine Arbeit, bei der einen Stelle sogar ein außerordentlich gutes Zeugnis. Ich war um Erfahrung reicher, meine diversen Praktika im Bereich Journalismus haben mir gezeigt, dass ich den Job wirklich kann. Und sie haben mir gezeigt, dass ich nicht immer so viel Freude daran finde, wie ich es mir wünschen würde. Ich habe also im Sommer/Herbst angefangen, über andere Berufswege nachzudenken. Wäre ich bereits mit der Uni fertig gewesen, hätte ich diese Praktika sicher nicht mehr gemacht.<br />
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Außerdem habe ich im Sommer meinen Freund kennen gelernt - wäre ich in der Regelstudienzeit fertig geworden, wäre ich vielleicht nicht mehr in Halle gewesen, um ihn kennen zu lernen. Auch in der Hinsicht war die Entscheidung richtig. Des Weiteren habe ich im Wintersemester 2010/2011 eine Stelle als Tutorin für Erstsemester bekommen, so dass ich auf dem Gebiet der Lehre und des wissenschaftlichen Arbeitens ebenfalls Erfahrung sammeln konnte.<br />
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Und ich glaube, darum geht es heutzutage auch: Erfahrung haben. Nicht nur Fachwissen zählt, sondern auch Lebenserfahrung. Auslandsaufenthalte, Praktika und andere Softskills - das alles kostet Zeit, aber man gewinnt sehr viel. Auch jedes Gespräch in der Mensa mit anderen Studenten erweitert den Horizont. Ein 23jähriger Absolvent ist jung und dynamisch und vermutlich fachlich auch gut qualifiziert. Aber steht er genauso sicher im Leben wie ein 28jähriger, ein 30jähriger? Er hatte viel weniger Zeit, neue Erfahrungen zu machen, sein eigenes Denken zu hinterfragen. Und zählt es für ein Unternehmen wirklich, dass die Bewerber jung sind? Ist es nicht viel angenehmer für einen Personalchef, wenn er einen gebildeten, talentierten, aber eben auch reifen Menschen vor sich hat?<br />
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Ich jedenfalls denke, dass dieser Hype um die Jugend übertrieben ist. Und ich hoffe und denke, dass auch Personalchefs nicht nur nach dem Geburtsjahr gehen.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-55048430302094955232011-03-16T18:27:00.000+01:002015-07-03T14:13:28.934+02:00Wahlplakate analysiertWie schon 2009 zur Bundestagswahl habe ich mir heute meinen Fotoapparat geschnappt und ein paar Wahlplakate, die in meiner Umgebung hängen, fotografiert. Ein paar davon zeige ich hier zusammen mit meinen Schlussfolgerungen dazu.<br />
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An den Anfang stelle ich eine Partei, die in meiner näheren Umgebung zum Glück nicht plakatiert hat, die mir aber auf Dörfern auf dem Land aufgefallen ist: Die NPD. Wie schon bei der Wahl vor zwei Jahren sind sie mir mit vielen unterschiedlichen Slogans und quasi keinen Politikerköpfen aufgefallen. Und wie zuvor sind ihre Sprüche gut gewählt, um den einfachen Mann von der Straße direkt anzusprechen: "Deutsche Kinder braucht das Land", "Kriminelle Ausländer raus" und diverse weitere zu den Themen Zukunft, Arbeit und Familie. Die Plakatgestaltung selbst hat sich verbessert: Während vor zwei Jahren viele Plakate noch extreme Farben (vorwiegend schwarz-weiß-rot) aufwiesen, sind sie nun ansprechender, wärmer und insgesamt seriöser aufgemacht. Die NPD rüstet sich in Sachsen-Anhalt, um in den Landtag einzuziehen - und wie gestern schon gesagt, könnte ihnen das nach aktuellen Umfragen auch gelingen. Die Plakate tragen ihr übriges dazu bei.<br />
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Nun zu einer anderen Partei, die mir beim letzten Mal hier aufgefallen ist und die ich aus meiner Heimat Schleswig-Holstein nicht kannte: Die MLPD (Marxistisch-Lenninistische Partei Deutschland). Auch hier sieht man ausschließlich Slogans und keine Politikerköpfe. Im Gegensatz zur NPD haben ihre Plakate aber einen historischen Hauch, sie erinnern an Wahlwerbung von früher, wie man sie aus den Geschichtsbüchern kennt:<br />
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-hsmu8az_zVE/TYDjK__7EQI/AAAAAAAAAEk/AAeEVSNQTCc/s1600/DSCN0837.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-hsmu8az_zVE/TYDjK__7EQI/AAAAAAAAAEk/AAeEVSNQTCc/s320/DSCN0837.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-mXNWdJanKCo/TYDjRtLcAVI/AAAAAAAAAEo/oU7wqeUYe9A/s1600/DSCN0846.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-mXNWdJanKCo/TYDjRtLcAVI/AAAAAAAAAEo/oU7wqeUYe9A/s320/DSCN0846.JPG" width="240" /></a></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-cHPc_6povmY/TYDjYvRMrXI/AAAAAAAAAEs/HsMIccCXxNk/s1600/DSCN0851.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-cHPc_6povmY/TYDjYvRMrXI/AAAAAAAAAEs/HsMIccCXxNk/s320/DSCN0851.JPG" width="240" /></a></div>
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Darüber hinaus finden sich Slogans wie "Für die Befreiung der Frau", "Neue Politiker braucht das Land", "Jugend will Zukunft - Rebellion ist gerechtfertigt", "Rückzug aller deutschen Truppen aus dem Ausland" und noch einiges mehr. Die große Bandbreite an Werbesprüchen macht die Partei für viele verschiedene Menschen attraktiv, doch vieles offenbart den deutlich sozialistischen Zug der Partei. Mich würde außerdem interessieren, ob der Verfassungsschutz ein Auge auf sie hat.<br />
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Gehen wir weiter zu einer Partei, die ebenfalls links einzuordnen ist: Die Linke. Hier finden sich Wahlslogans und Politikerköpfe gut gemischt, teilweise sogar beides auf einem Plakat. Abgesehen von den Fotos dieser Politiker setzt die Partei aber auf schlichte Plakate: Roter Hintergrund, weißer Text. Meistens findet sich ein knapper Satz, der mit nur einem fettgedruckten "nur mit uns" endet:<br />
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<a href="https://lh4.googleusercontent.com/-35VypjwArWQ/TYDmKqDlncI/AAAAAAAAAEw/r4UnmEomcAM/s1600/DSCN0858.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh4.googleusercontent.com/-35VypjwArWQ/TYDmKqDlncI/AAAAAAAAAEw/r4UnmEomcAM/s320/DSCN0858.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-2f0fxGfMyJs/TYDmRkgQutI/AAAAAAAAAE0/X0AWsqCBEMY/s1600/DSCN0859.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-2f0fxGfMyJs/TYDmRkgQutI/AAAAAAAAAE0/X0AWsqCBEMY/s320/DSCN0859.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-bRqyM0r5jUQ/TYDmZOLK7KI/AAAAAAAAAE4/YMyyzpsrkIc/s1600/DSCN0860.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-bRqyM0r5jUQ/TYDmZOLK7KI/AAAAAAAAAE4/YMyyzpsrkIc/s320/DSCN0860.JPG" width="240" /></a></div>
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In Sachsen-Anhalt liegt die Linke problemlos bei über 20 Prozent, die Wahlwerbung wirkt seriös, wichtige Inhalte sind gut und prägnant zum Ausdruck gebracht worden. Eines allerdings macht stützig: Der Slogan "Längeres gemeinsames Lernen gibt es nur mit uns!" - die Erklärung findet sich im folgenden Abschnitt.<br />
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Die Partei Bündnis90/Die Grünen sind ebenfalls mit Sprüchen und Politikerköpfen vertreten. Das Layout der Spruch-Plakate ist meist gleich: Ein großes Adjektiv, dazu ein kleiner Erklärungssatz und ein Bild. Der lustige Widerspruch zu den Linken findet sich direkt auf dem ersten Plakat:<br />
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-2h81T2S3BtU/TYDoFBX-kfI/AAAAAAAAAFE/nBa36sJkDXY/s1600/DSCN0857.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-2h81T2S3BtU/TYDoFBX-kfI/AAAAAAAAAFE/nBa36sJkDXY/s320/DSCN0857.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-8LUusZBdhRg/TYDn37-ibHI/AAAAAAAAAE8/gYkMCa8aEPc/s1600/DSCN0829.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh6.googleusercontent.com/-8LUusZBdhRg/TYDn37-ibHI/AAAAAAAAAE8/gYkMCa8aEPc/s320/DSCN0829.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-FMoVIu9nvvE/TYDn92jTLcI/AAAAAAAAAFA/0vDNdcrPkKU/s1600/DSCN0845.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-FMoVIu9nvvE/TYDn92jTLcI/AAAAAAAAAFA/0vDNdcrPkKU/s320/DSCN0845.JPG" width="240" /></a></div>
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Sowohl die Linken als auch die Grünen setzen sich also für längeres gemeinsames Lernen ein. Und die Plakate mit den Atomkraftwerken dürften gerade jetzt den Grünen nochmal ordentlich Plus bringen. Nebenbei bemerkt hat eine Sonntagsfrage zur Bundestagswahl von gestern ergeben, dass die Grünen von 15 auf 18 Prozent zugelegt haben - zu Lasten der FDP, Linken und sonstigen Parteien. Die Plakate hier in Sachsen-Anhalt sind in meinen Augen jedenfalls die besten von allen Parteien. Schön gestaltet, knackige Sprüche, nicht zu viel unterschiedliches und vor allem anständige Bebilderung.<br />
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Kommen wir nun zu der CDU. Wie nicht anders zu erwartet wird hier vor allem mit Politikerköpfen geworben - neben dem jeweiligen Abgeordneten für den Wahlkreis auch mit dem Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten. Außer einer Ausnahme habe ich in meiner Umgebung keine Spruch-Plakate gesehen. Insgesamt setzen sie wohl eher auf die Bekanntheit ihrer Kandidaten und darauf, dass jeder weiß, wofür die CDU steht.<br />
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-NTOo-JVY1LY/TYDrut8vCxI/AAAAAAAAAFI/FxtABb7JFzM/s1600/DSCN0827.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://lh6.googleusercontent.com/-NTOo-JVY1LY/TYDrut8vCxI/AAAAAAAAAFI/FxtABb7JFzM/s320/DSCN0827.JPG" width="320" /></a></div>
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<a href="https://lh4.googleusercontent.com/-c6gPgyxgBDk/TYDr10y4bXI/AAAAAAAAAFM/8mSMsBCU0ek/s1600/DSCN0852.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh4.googleusercontent.com/-c6gPgyxgBDk/TYDr10y4bXI/AAAAAAAAAFM/8mSMsBCU0ek/s320/DSCN0852.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-FTBQbMAv96Y/TYDr8mFTC3I/AAAAAAAAAFQ/RLh6epnf57o/s1600/DSCN0856.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh6.googleusercontent.com/-FTBQbMAv96Y/TYDr8mFTC3I/AAAAAAAAAFQ/RLh6epnf57o/s320/DSCN0856.JPG" width="240" /></a></div>
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Der Spruch mit der roten Laterne bezieht sich wohl, wenn ich eine Äußerung auf der Website der CDU dazu richtig deute, auf eine rot-rote Koalition. Die Kandidaten dieser Partei scheinen insgesamt eher älter zu sein, ansonsten sind die Plakate wie erwartet seriös und solide gelayoutet.<br />
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Nun bleibt unter anderem noch die SPD. Hier haben wir es auch vor allem mit Plakaten mit Politikerköpfen zu tun, die Slogans findet man vor allem auf großen Plakattafeln. Im Gegensatz zur CDU wirken die Kandidaten jünger, ansonsten findet man auch hier solide gearbeitete Plakate:<br />
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-7wabiCZqVgA/TYDtfqBL38I/AAAAAAAAAFU/Y-qebkqWfog/s1600/DSCN0844.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh6.googleusercontent.com/-7wabiCZqVgA/TYDtfqBL38I/AAAAAAAAAFU/Y-qebkqWfog/s320/DSCN0844.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-jV-77x3RgvA/TYDtnWo9DeI/AAAAAAAAAFY/kghz5LldgrM/s1600/DSCN0847.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-jV-77x3RgvA/TYDtnWo9DeI/AAAAAAAAAFY/kghz5LldgrM/s320/DSCN0847.JPG" width="240" /></a></div>
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<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-OV7IzXNfhJA/TYDtuLQdDDI/AAAAAAAAAFc/9YUCallwSi4/s1600/DSCN0853.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh6.googleusercontent.com/-OV7IzXNfhJA/TYDtuLQdDDI/AAAAAAAAAFc/9YUCallwSi4/s320/DSCN0853.JPG" width="240" /></a></div>
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Was bei den Sprüchen der SPD auffällt: Es sind meistens amüsante Wortspiele. Neben "Einkommen statt weggehen" findet sich zum Beispiel auch "Wir streichen nicht eine einzige Schule. Sondern alle" - solche Wortspiele sind intelligent, erregen Aufmerksamkeit und machen die Partei irgendwie sympathisch. Ob sich die SPD diesmal wieder mit Platz 3 hinter CDU und Linke begnügen muss, ist in meinen Augen offen.<br />
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Von der FDP sieht man wie immer kaum Plakate und wenn, dann auch nur Politikerköpfe. Während 2009 in meiner Umgebung noch recht viel von denen zu sehen war, beschränkt es sich nun auf ein einziges, immer gleiches Plakat. Das ist langweilig und bringt vermutlich niemanden dazu, diese Partei zu wählen:<br />
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<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-Yea-oTAvuZg/TYDyC19nNVI/AAAAAAAAAFg/xCDwbCtt1rs/s1600/DSCN0850.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://lh3.googleusercontent.com/-Yea-oTAvuZg/TYDyC19nNVI/AAAAAAAAAFg/xCDwbCtt1rs/s320/DSCN0850.JPG" width="240" /></a></div>
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Insgesamt fällt also mal wieder auf, dass die größeren, etablierten Parteien vor allem auch auf die regionale Bekanntheit ihrer Kandidaten setzen, während kleinere Parteien auf inhaltliche Werbung setzen. Ebenfalls interessant ist es, dass die CDU auf ihren Plakaten darum wirbt, Erst- und Zweitstimme zu bekommen. Mit dieser Werbung haben sie deutlich gemacht, dass sie keine klaren Aussagen über mögliche Koalitionen treffen wollen. Entweder also läuft es hier mit der FDP nicht so gut oder aber sie ahnen schon, dass die Große Koalition fortgesetzt werden muss und spekulieren auf einen möglichst hohen Stimmanteil, um mehr Ministerplätze besetzen zu können.<br />
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Wie dem auch sei, ich hoffe, dass die NPD mit ihrer Werbung keinen Erfolg haben wird. Und an dieser Stelle nochmals der Aufruf von mir: <b>Geht Sonntag wählen!</b> Jede Stimme für eine demokratische Partei hält links- und rechtsradikale Kräfte aus dem Landtag fern!Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-36552793202483554932011-03-15T15:25:00.000+01:002015-07-03T14:13:41.506+02:00Landtagswahlen 2011Immer wieder tauchte in den Medien in den vergangenen Wochen das Schlagwort "Superwahljahr" auf, wenn es um die Landtagswahlen 2011 ging. Alleine in diesem Monat stehen drei Landtagswahlen an, in Hamburg wurde sogar schon gewählt. Doch was bedeutet das für die Zusammensetzung des Bundesrates?<br />
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Vor der Wahl in Hamburg gab es 11 Bundesländer, in denen die Regierungsvertreter im Bundesrat eine Regierung unter Beteiligung der CDU/CSU angehörten. Aus 8 weiteren Bundesländern stammten Regierungsvertreter einer SPD-Koalition. Damit hatte sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat die CDU die Oberhand. Nach der Wahl in Hamburg verschob sich dies leicht zu Gunsten der SPD, an der eigentlichen Konstellation änderte sich jedoch nichts. Wie geht es nun weiter?<br />
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Als nächstes wählt am Wochenende Sachsen-Anhalt einen neuen Landtag. Hier gibt es derzeit eine große Koalition aus CDU und SPD, wobei die SPD der Juniorpartner ist. Zwar hat die SPD in der letztens Sonntagsumfrage gegenüber dem Wahlergebnis von von 2006 um knapp 3 Prozentpunkte zugelegt sowie die CDU rund 4 Punkte verloren, doch die möglichen kleinen Koalitionspartner Grüne und FDP liegen beide bei rund 5 Prozent. Damit könnten die Grünen zwar den Sprung zurück in den Landtag schaffen, für eine klassische Koalition aus SPD/Grüne bzw. CDU/FDP reicht es aber nicht. Die Linke liegt nach einem zwischenzeitlichen Stimmungshoch wie zuvor bei der Wahl bei 24 Prozent - ob die SPD tatsächlich eine Koalition mit dieser Partei eingehen würde, ist in meinen Augen fraglich. In Sachsen-Anhalt ist also eine Machtverschiebung eher unrealistisch, ich tippe auf eine Fortsetzung der großen Koalition.<br />
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Eine Woche später, am 27.03.2011, sind dann Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz dran. In Baden-Württemberg haben wir derzeit eine Koalition aus CDU und FDP. Im Gegensatz zur Landtagswahl 2006 ist der Anteil der CDU um 2 Prozentpunkte auf etwa 42 Prozent bei der letzten Sonntagsfrage gefallen. Auch die FDP hat verloren, statt vormals 10 Prozent kommt sie nun nur noch auf 6 Prozent bei der Umfrage. Für eine Fortsetzung würde dies aber vermutlich reichen. Die Grünen sind zwar die ganz großen Gewinner, da sie ihr letztes Ergebnis von 11 Prozent fast verdoppeln konnten, doch die SPD in BaWü hat leicht nachgegeben und liegt nun nur noch bei 22 Prozent. Eine Koalition dieser beiden Parteien mit der Linken würde sie war nach derzeitigem Stand auf rund 47 Prozent bringen, diese Konstellation halte ich jedoch für ausgeschlossen. Fraglich bleibt allerdings, ob uns wie stark CDU und FDP noch in den nächsten zwei Wochen unter den Auswirkungen der neu entflammten Atomkraftdiskussion zu leiden haben. Sollte die Stimmung in der Bevölkerung kippen, könnten sie die derzeit halbwegs sicher aussehende Wahl doch noch verlieren. Möglicherweise ist hier der Stimmzuwachs der Grünen dann derartig enorm, dass es doch noch für eine Koalition mit der SPD reicht, wodurch diese in einem weiteren Land im Bundesrat vertreten wären. Dies lässt sich aber heute noch nicht abschätzen.<br />
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In Rheinland-Pfalz hingegen regiert die SPD seit 2006 alleine. Von ihrem Traumergebnis von über 45 Prozent sind bei den letzten Umfragen aber nur noch 39 Prozent übrig geblieben, was für eine Fortsetzung der Alleinregierung nicht reichen wird. Im Gegensatz zur letzten Wahl müssen die Grünen dafür vermutlich nicht um einen Einzug in den Landtag bangen, auch hier haben sie von dem Stimmungshoch profitiert und liegen trotz eines rückläufigen Trends noch bei 10 Prozent. Eine Koalition aus diesen beiden Parteien hätte also gute Aussichten auf Erfolg. Anders sieht es bei der CDU und FDP aus. Die 2 Prozentpunkte, die die CDU hat dazu gewinnen können, hat die FDP verloren, so dass eine Koalition aus diesen beiden Parteien nur auf rund 40 Prozent käme. Erstmals hat dafür die Linke die Chance, hier in den Landtag einzuziehen, sie liegen bei den letzten Umfragen bei knapp 5 Prozent. Auch in Rheinland-Pfalz scheint also eine deutliche Auswirkung auf den Bundesrat eher unwahrscheinlich.<br />
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Die Wahlen in anderen Bundesländern sind noch in einiger zeitlicher Entfernung, eine Prognose auf Basis der derzeitigen Sonntagsfragen ist also noch zu ungenau, als dass ich sie hier sinnvoll wagen könnte.<br />
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Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die kommenden drei Wahlen auf Zusammensetzung der Parteien im Bundesrat wohl kaum Auswirkungen haben wird. In Sachsen-Anhalt ist eine Fortsetzung der Großen Koalition wahrscheinlich, in Baden-Württemberg sieht es derzeit noch nach der Fortsetzung der CDU-FDP-Koalition aus und in Rheinland-Pfalz werden vermutlich die Grünen als Juniorpartner zu einer Koalition mit der SPD hinzutreten.<br />
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Als letztes möchte ich vor allem eines loswerden: <b>Geht wählen</b>. In Sachsen-Anhalt scheint die NPD den Sprung in den Landtag schaffen zu können. Gerade in diesem Augenblick kreist ein kleines Flugzeug mit einer Fahne "Wählt NPD" über Halle! Jede Stimme, die für eine andere Partei abgegeben wird, verhindert den Einzug der NPD. Mit einer Regierung aus Parteien, die meiner Meinung nicht gefallen, kann ich leben - mit einem Landtag, in dem demokratiefeindliche Kräfte sitzen, nicht!<br />
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<span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;"><i>Meine Zahlen habe ich übrigens von <a href="http://www.wahlrecht.de/">www.wahlrecht.de</a> und <a href="http://www.bundesrat.de/">www.bundesrat.de</a> !</i></span>Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-74655487501121808112011-03-14T17:18:00.000+01:002015-07-03T14:14:07.173+02:00JapanEs ist das Thema, was derzeit die Medien beherrscht. Kaum ein Gespräch, das ich seit Freitag geführt habe, verging, ohne dass zwischendurch auch über Japan gesprochen wurde. Ein Erdbeben und ein Tsunami zusammen sind schlimm, doch gäbe es die Atomkraftwerke in Fukushima und Umgebung nicht, wäre die weltweite Aufmerksamkeit vermutlich geringer. Durch die Gefahr der radioaktiven Versuchung wird aus einem Unglück in großer Entfernung plötzlich ein Unwohlsein, das man ganz real und am eigenen Leib empfindet. Auch hier in Deutschland bin ich bereits Menschen begegnet, die ihre Hausapotheke vorsorglich um Jod aufstocken wollen.<br />
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Ich selbst komme auch nicht drum herum, mich mit Japan zu beschäftigen. Als Studentin der Japanologie habe ich deutsche und japanische Freunde in diesem Land und auch ohne Atomkraftwerk-Unfall haben mich die ersten Bilder, die am Freitag um die Welt gingen, bereits geschockt. Soweit ich weiß sind meine nahen Freunde außer Gefahr, aber die Auswirkungen werden noch in Wochen zu spüren sein - nicht nur die geografische Lage des Landes hat sich verändert. Ich bete darum, dass keine wirklich große radioaktive Verseuchung auftritt, egal ob in einem Radius von 1 oder 100 Kilometern.<br />
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Doch was daneben in den Medien - vor allem bei Facebook und Twitter - geschieht, ist einfach unfassbar. Einer der Trends, d.h. eines der meistgetwitterten Wörter ist derzeit "prayforjapan". Ich kann dies nur unterstützen, doch wenn ich sehe, dass eine lange Zeit der Tweet mit den meisten Retweets eine Nachricht über den Erfindern von Pokemon, der angeblich in der Naturkatastrophe umkam, war, wird mir übel. Diese Nachricht ist erfunden. Irgendein Mensch irgendwo auf der Welt fand es anscheinend lustig, durch die Todesnachricht einer Berühmtheit bei Twitter Aufsehen zu erregen. Das ist geschmacklos und allen Opfern gegenüber dreist.<br />
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Darüberhinaus hat natürlich die Politik hierzulande gezwungenermaßen die Atomdiskussion wieder aufgenommen. Notgedrungen verkündet die derzeitige Regierung, man werde den Ausstieg aus der Atomkraft nochmal überprüfen. Auch wenn ich mir schon lange vorher einen kritischeren Umgang dieser Parteien mit AKWs gewünscht hätte, so ist das doch die einzig richtige Schlussfolgerung aus den Geschehnissen. Ich sehe nichts Verwerfliches darin, die Katastrophe als Wecker für sich selbst zu sehen und entgegen voriger Ansichten alles noch mal zu überprüfen. Wieso müssen Parteimitglieder der FDP nun ihrer Partei und dem Koalitionspartner genau dieses Nachdenken vorwerfen? Wieso hat man den Eindruck, dass die Oppositionsparteien, die zuvor den Ausstieg beschlossen hatten, sich nun freuen, dass der politische Gegner leidet? Freude dürfen sie gerne zum Ausdruck bringen - darüber, dass ihre eigenen Ziele endlich auch von anderen erhört werden. So sehr man um eine Politisierung dieses Themas nicht drum herum kommt, so sehr sollte man sich doch bemühen, bei all dem die menschlichen Aspekte nicht zu vergessen. Nicht zu vergessen, dass gerade jetzt in diesem Augenblick zigtausend Menschen leiden. Häme, Spott und innerparteiliche Anschuldigungen sind zum jetzigen Zeitpunkt einfach unangebracht.<br />
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Gedenkt der Opfer, helft Japan und überlegt euch, wie es in Deutschland weiter gehen sollt. Vergesst doch bitte zumindest für diesen Augenblick jedes parteipolitische Kalkül!Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-17858677754174112062011-03-12T21:04:00.000+01:002015-07-03T14:14:26.869+02:00Bürgerforum 2011Heute war die große Auftaktveranstaltung des Bürgerforums 2011. In 25 Regionen in ganz Deutschland haben sich jeweils rund 400 Menschen versammelt, um den Startpunkt für eine wochenlange Diskussion über die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu begründen. Die per Zufallsstichprobe ausgewählten Mitglieder des Forums setzen sich aus allen Altersschichten zusammen.<br />
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Ich selbst habe das Glück, in Halle mitwirken zu dürfen. In meinen Ausschuss (Demokratie & Beteiligung) bin ich zudem einer von zwei BürgerRedakteuren, die hauptsächlich für die Formulierung des Bürgerprogramms zuständig sind. Insgesamt gibt es sechs Ausschüsse (Integration, Bildung, Familiäre Lebensformen, Demografie, Solidarität & Gerechtigkeit sowie Demokratie & Beteiligung), die jeweils eine Herausforderung und dazu vier Lösungsvorschläge am heutigen Tage erarbeitet haben. Diese Lösungsvorschläge werden nun online diskutiert, der beste wird in wenigen Wochen in das dann sechteilige Bürgerprogramm der Stadt Halle einfließen. Anschließend werden die sechs besten BürgerProgramme national ermittelt, welche schließlich dem Bundespräsidenten übergeben werden.<br />
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Der Tag heute war lang (9.30 bis 18.00), aber auch geprägt von effektiver, kritischer Diskussion. Zwar war ich mit den Ergebnissen nicht immer zufrieden, aber der Prozess der Themenfindung und Formulierung von Herausforderungen und Lösungen war doch im Endeffekt für alle Teilnehmer positiv. Jeder konnte sich gestalterisch einbringen und am Ende haben wir heute etwas produziert, hinter dem jeder zumindest zu Teilen stehen kann.<br />
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Ich bin auch froh, dass ich so viele neue, interessante Menschen kennen lernen konnte. Die nächsten Wochen bringen daher hoffentlich eine spannende, anregende und produktive Diskussionsphase, an deren Ende ein Programm steht, das sich sehen lassen kann.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-10103308587499305492011-03-11T13:52:00.000+01:002015-07-03T14:14:54.552+02:00Die BahnDerzeit ist die Bahn ja wieder im Gespräch - vor allem durch den Streik seitens der Gewerkschaft. Worum genau es da geht, möchte ich hier nicht darlegen, vielmehr möchte ich die Aktualität des Themas "Bahn" grob als Ausgangspunkt nehmen, um drei verschiedene Erlebnisse, die ich mit der Bahn hatte, zu schildern.<br />
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Das erste trug sich vor einigen Jahren zu. Ich wollte mit meiner Schwester nach Amrum reisen, die Anfahrt zum Hafen geschah per Zug. Da man auf Amrum vor allem mit dem Fahrrad gut voran kommt, hatten wir diese mitgenommen. Ich stieg also alleine samt Rad in den Zug, um mich dann mit meiner Schwester zu treffen. Selbstverständlich wusste ich, dass man für das Rad auch eine Karte kaufen muss, weswegen ich extra eine am Automaten löste. Bei der Kontrolle stellte sich dann aber heraus, dass ich aus Versehen eine Kinder-Karte gelöst hatte, die natürlich nicht für das Rad gilt. Pflichtbewusst stellte mir also die Kontrolleurin einen Bußgeldbescheid über 40€ aus. Von Amrum zurückgekehrt stellte ich fest, dass eine Kinderkarte mehr kostet als eine Fahrradkarte. Ich legte Einspruch ein, da es mir sinnlos erschien, für's Mehrbezahlen Strafe zahlen zu müssen. Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht senkte die Bahn darauf den Bußgeldbetrag auf 10€ - den ich bezahlte, da ein Rechtsstreit darum die Sache nun wirklich nicht wert war.<br />
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Kurze Zeit später wollte ich mit dem Zug von Halle nach Leipzig fahren. Ich ging hierfür an einen Automaten und gab mein Ziel an. Der Automat berechnete die Möglichkeiten und legte mir diese dann dar. Eine der Möglichkeiten war eine Fahrkarte für etwa 7€, eine andere für etwa 4,50€. Selbstverständlich wählte ich den Tarif für 4,50€. Beim Bahnhof Halle/Leipzig-Flughafen wurde ich dann kontrolliert und die nette Bahn-Dame teilte mir mit, dass mein Ticket nicht gültig sei. Ich erklärte ihr, dass ich dem Automaten gesagt habe, dass ich von Halle nach Leipzig fahren will und dass ich daher erwarte, dass er mir eine passende Karte ausgibt. Tatsächlich hatte er mir eine Zonen-Karte des MDV verkauft, die genau in der Zone des Flughafens nicht galt. Wieso der Automat mir diese angeboten hat, ist mir zwar ein Rätsel, aber den Bußgeldbescheid erhielt ich dennoch - mal wieder 40€. Auf der Rückfahrt von Leipzig nach Halle ließ ich also Vorsicht walten und kaufte die Fahrkarte am Automaten über meine BahnCard - und siehe da, die Fahrt kostete mich nur um die 3,50€. Ich hatte also erneut einen Bußgeldbescheid über 40€ dafür bekommen, dass ich eine falsche, aber teurere Fahrkarte gekauft hatte. Natürlich legte ich wieder Einspruch ein - und die Bahn senkte den Betrag ohne Anerkennung einer Rechtspflicht auf 20€. Ich zahlte und ließ es dabei bewenden.<br />
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Vor zwei Wochen dann war ich abends in Weißenfels und wollte zurück nach Halle fahren. Ich wusste, dass dort seit etwa zwei Monaten kein Fahrkartenautomat mehr stand, dafür saß nur noch ein Bahnangestellter am Schalter. Gegen 21 Uhr abends allerdings war noch nicht einmal dieser vorzufinden. Ich stand also am Bahnhof in Weißenfels, einem Bahnhof, wo sogar ICs halten, und hatte keinerlei Möglichkeiten, eine Fahrkarte zu erwerben. Und da ja seit einigen Jahren die Devise lautet, dass man ohne gültige Fahrkarte nicht einsteigen darf, musste ich unverrichteter Dinge wieder abziehen und die Nacht dort verbringen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Vorfällen, die zwar ärgerlich, aber nicht wirklich schlimm waren, war dies nun in der Tat höchst unangenehm - und in meinen Augen auch ein unhaltbarer Zustand. Doch ob Weißenfels jemals wieder einen Automaten bekommt, das bezweifelte der gefragte Bahnangestellte leider. Für einen Bahnhof, in dem sogar ICs halten, ist das mehr als peinlich.<br />
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Ich fahre trotzdem noch gerne Bahn, selbst wenn ich im Winter mit über zwei Stunden Verspätung und dennoch ohne Entschädigung an mein Ziel komme und Ewigkeiten bei Minusgraden in zugigen Bahnhöfen ausharren muss. Wie lange meine Sympathie für's Bahnfahren unter diesen Umständen aber noch anhält, weiß ich nicht.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-84960726800701201072011-03-10T16:51:00.000+01:002015-07-03T14:15:25.632+02:00TräumeHallöchen,<br />
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ich stelle fest, dass ich immer öfter von so genannten Klarträumen heimgesucht werde. Klarträume oder auch Luzide Träume bezeichnen Träume, bei denen sich der Schlafende bewusst ist, dass er träumt, und bei denen er in gewissem Umfang in das Traumgeschehen eingreifen kann. Ich wusste bis vor kurzem nicht, dass das möglich ist, habe aber vor einigen Wochen oder Monaten das erste Mal solch einen Traum gehabt.<br />
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In meinem ersten Traum war die Welt wie man sie sich als Traumwelt eben so vorstellt: Absolut unwirklich und unrealistisch. Aus einem im Nachhinein nicht mehr erkennbaren Grund wusste ich plötzlich in diesem Traum, dass ich träume - ausgelöst wurde dies durch die Erkenntnis, dass Bäume nicht in den Himmel fliegen können. Anschließend war ich mir darüber im Klaren, dass die Gefahr, die mir in dem Traum drohte, nicht weiter schlimm ist, ich habe das Geschehen eher interessiert verfolgt. <br />
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Ähnlichen passierte in späteren Träumen immer mal wieder.<br />
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Heute Nacht hatte ich dann wieder solch einen Traum, allerdings in einem sehr viel größeren Ausmaß. Ich träumte von einer real existierenden Person, mit der ich in den letzten Tagen ein wenig Streit hatte. Dies passierte auch im Traum, bis ich mir plötzlich darüber im Klaren war, dass ich träume. Darüberhinaus wusste ich auch, dass ich deswegen davon träume, weil mein Unterbewusstsein diese Erlebnisse gerade aktiv verarbeitet. Ich bin daher weiter durch den Traum gewandert und habe die streitende Person verlassen. Mir war trotzdem klar, dass ich noch nicht fertig war und dass mein Unterbewusstsein gewiss einen Weg finden würde, die Person zurück in den Traum zu holen - was dann auch geschah. Da ich, also mein bewusstes Ich, aber keine Lust auf eine weitere Auseinandersetzung hatte, überlegte ich, wie ich entkommen könnte. Da ich wusste, dass es sich um einen Traum handelte, in dem ich praktisch alles machen konnte, beschloss ich, aus dem Fenster zu springen und weg zu fliegen. Das klappte dann auch und ich flog gleichermaßen aus diesem Traum fort in meinen nächsten rein - der dann aber wieder normal war.<br />
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Neben diesen luziden Träumen stelle ich aber auch fest, dass ich in den letzten Wochen eigentlich immer in der Lage bin, mich an meine Träume zu erinnern. Auch das ist eher untypisch, vermute ich. Wie dem auch sei - ich hoffe, dass meine Klarträume und meine Erinnerung daran weiter anhalten.<br />
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Wen es interessiert - Wikipedia listet 7 Merkmale von Klarträumen auf:<br />
Der Träumer ist sich darüber im Klaren, dass er träumt.<br />
Der Träumer ist sich über seine Entscheidungsfreiheit im Klaren.<br />
Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübungen.<br />
Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand.<br />
Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat.<br />
Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.<br />
Der Träumer ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.<br />
<br />Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-61864933860653688352010-11-09T13:31:00.000+01:002015-07-03T14:16:08.265+02:00Längere Öffnungszeiten für die ULB!Nicht nur, dass ein Großteil der Bücher nicht ausleihbar ist, nun werden die Öffnungszeiten der Universität-Landesbibliothek in der gekürzten Form während der Semesterferien auch innerhalb des laufenden Semesters so fortgeführt. Das bedeutet eine zusätzliche Belastung für alle Studenten, da die Nutzung der Bibliotheken maßgeblich zum Erfolg des Studiums beiträgt!<br />
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<script src="http://www.openpetition.de/widget/petition/bibliotheksoeffnungszeiten-wieder-verlaengern" type="text/javascript">
</script>Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-84986314696765734012010-07-29T21:30:00.000+02:002010-07-29T21:30:12.429+02:00Chattertreffen an der OstseeAlle Jahre wieder kommt ein Beach-CT - diesmal in Schwedeneck an der Ostsee. Ganze 4 Tage ging es, direkt in meiner Heimat im schönsten Bundesland der Welt. Zusammen mit der Tatsache, dass es ein Zelt-CT würde, waren schon von Anfang an optimale Grundlagen gelegt. Und was versprach, gut zu werden, wurde im Endeffekt perfekt.<br />
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Am Donnerstag begann alles mit der Anreise. Ich sammelte am Bahnhof in Kiel drei Chatter ein und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Zeltplatz. Was auf googlemaps so leicht aussah, erwies sich dann aber doch als recht schwer zu finden, denn irgendwas in mir verhinderte, dass wir einfach nur gerade aus gefahren sind. Mit einigen Mühen und einer spektakulären Schräglage an einer plötzlichen Abzweigung fanden wir dann aber doch noch hin. Es waren bereits einige eingetroffen, die ersten Zelte wurden schon aufgebaut und alles ging einen schönen, langsamen Gang.<br />
Ich fuhr nochmals nach Hause, um mein Gepäck zu holen, anschließend ging es dann richtig los.<br />
In einer etwas größeren Gruppe wurde am späten Nachmittag noch das Meer erkundet, der Weg durch den Wald erwies sich als lang, aber schön. Der Strand, den wir unterhalb der Klippe vorfanden, war ebenfalls gut, der Meeresgrund hingegen voller spitzer, glitschiger Steine. Relativ typisch für die Ostsee, wie ich sie kenne, aber nichtsdestotrotz nervig. Davon ließ sich die kleine Gruppe aber nicht abhalten, das Meer wurde trotz Regen und kühlem Wind erkundet.<br />
Das Abendessen war bescheiden und zu unserer Freude war die Spülmaschine im Haupthaus ausgefallen, also musste per Hand abgewaschen werden. Eine handvoll Chatter fand sich freiwillig dazu bereit und eigentlich muss man rückblickend sagen, dass es trotz allem sehr viel Spaß gemacht hat, in der Küche zu stehen, abzuwaschen und an den zerschnittenen, zu Tüchern umgearbeiteten Bettbezügen zu verzweifeln. Der Küchendienst funktionierte übrigens die ganzen Tage über mehr oder weniger reibungslos, Hut ab, auch Chatter können sowas organisieren! <br />
Die erste Nacht verbrachte ich dann in meinem Bett im Wohnwagen alleine, ich hatte angenehm viel Platz zum Ausbreiten und schließ dementsprechend gut.<br />
Der nächste Morgen war herrlich, ich wachte von alleine früh auf, ging Zähne putzen und genoss es, auf dem Weg druch die Kälte anderen Chattern einen Guten Morgen wünschen zu können. Das Frühstück wurde angerichtet, ganz langsam wachten alle auf, sogar die Sonne ließ sich blicken. Und so verbrachte ich den größten Teil des Freitag Vormittags auf der Wiese in der Sonne, gut geschützt mit Sonnencreme (im Gegensatz zu einigen anderen unbelehrbaren) und freute mich einfach nur daran, wie schön es am Meer doch sein kann.<br />
Gegen Nachmittag kamen dann die übrigen CT-Besucher an, es wurde etwas voller und man bekam tatsächlich mit, dass es Programm gab. Der Tag schleppte sich geruhsam dahin, und plötzlich war es auch schon Abend, es wurde gegrillt - wie immer bei so einem CT, das darf einfach nicht fehlen. Leider verdarb ich mir dabei irgendwie den Magen, so dass ich später heim zu meinen Eltern fuhr, um mich dort über Nacht auszukurieren.<br />
Das half tatsächlich, am Samstag Morgen war ich dann fit wie nie, ein tolles Frühstück zu Hause und eine angenehme Fahrt zurück zum Zeltplatz, wo ebenfalls alle gerade fertig mit Frühstück waren. Ich saß ein wenig rum und bekam dann mit, dass ein weiterer Organisator über Nacht eingetroffen war - der mich sogleich für seine Schnitzeljagd einspannte. Zusammen mit einigen anderen Chattern bildete ich also Team 1, welches als erstes die sechs Stationen der Schnitzeljagd einmal rund um den Zeltplatz abliefen, wir lösten Quiz-Fragen, Rechen-Aufgaben und Sport-Challenges. Am Ende lohnte sich unser schnelles Köpfchen ebenso wie unsere schnellen Beine, wir hatten nur rund 16 Minuten gebraucht und gewannen dafür einen Smiliecode.<br />
Der komische Höhepunkt des CTs war es wohl, als einer von uns entdeckte, dass sein Zelt - das mit Abstand kleinste von allen - plötzlich nicht mehr da stand, wo es stehen sollte. Zwei Scherzkekse, die sich später zu ihrem eigenen Übel outeten, hatten es klammheimlich umgestellt. <br />
An diesem Tag genoss ich noch zwei Mal ausführlich den Blick von der Klippe auf das Meer, umbraust von dem stürmischen Wind, der über die Ostsee fegte und den unvergleichlichen Duft dieses Wasser mit sich brachte. Ich gebe zu, ich bin ein Nordlicht, nichts kann mich mehr begeistern als Sturm, kühle Luft, Meer und die nordische Natur. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte die Zeit, die ich in Begleitung auf dem Absatz der Klippe verbracht habe, niemals enden müssen...<br />
Am Abend gab es dann tatsächlich Lagerfeuer mit Stockbrot. Als ich an der Feuerstelle ankam, brannte es bereits (welch Wunder!) und auch der Teig stand bereit. Ich schnappte mir einen Stock, klebte Teig drum herum und hockte mich damit an das Feuer. Als es dunkler wurde, kamen mehr und mehr Chatter an, die Stöcker gingen aus und so brach ich mit einem Begleiter auf, im Wald nach weiteren Stockbrot-geeigneten Stöckern zu suchen. Das erwies sich als schwierig, aber glücklicherweise kamen wir am Ende doch nicht mit leeren Händen zurück.<br />
Das Lagerfeuer war wie immer das Highlight des CTs, ein begabter Gitarrenspieler und ein mindestens ebenso begabter Spontan-Sänger versüßten uns die Stunden mit ihrer Musik. Nebenher haben wir etwas Shisha geraucht und immer mal wieder das Feuer neu angeheizt. Hier erwies es sich dann leider als unklug, dass ich meine neuen Schuhe mitgenommen hatte, meine alten CT-Schuhe, die noch jedes Feuer überlebt hatten, waren leider in Halle. So stellte ich dann fest, dass 15€-Schuhe dem Gestochere im Feuer nicht Stand halten und leider sehr leicht verbrennen. Nun habe ich erneut keine Schuhe mehr, die ich auf offener Straße tragen kann und bin sehr verzweifelt.<br />
Sehr spät kroch ich dann wieder in den Wohnwagen, zusammen mit meiner Bettnachbarin diesmal, doch die Müdigkeit sorgte dafür, dass ich trotz Enge sehr schnell einschlief und am nächsten Morgen auch wieder pünktlich aufwachte.<br />
Nun hieß es Zelte abbauen, Sachen zusammen packen, die letzten Fotos schießen und sich von allen anständig verabschieden. In Kolonne ging es dann zum Bahnhof, wo ich meine drei Gefährten wieder absetzte und dann das Auto meiner Schwester übergab. Und dann ging es weiter - Richtung Burger King. Wie das Leben so spielt, trudelte einige Zeit nachdem unsere große Gruppe sich dort nieder gelassen hatte auch eine kleine Gruppe, geführt von einem Sysadmin, dort ein, rein zufällig, aber genau deswegen umso lustiger. Das Radio vermeldete Stau rund um den Elbtunnel, auch andere Chatter warnten uns und so beschloss die Fahrerin in dem Wagen, in dem ich saß, dass wir über Bundesstraßen fahren würden. Dies stellte sich als seh gute Idee heraus, denn es waren deutlich weniger Kilometer zu fahren, die Strecke war wunderschön und wir fanden absolut zufällig bei einem Halt, der nur zum Fahrerwechsel gedacht war, ein unglaublich gutes Eis-Cafe in einem winzigen Ort namens Breitlingen.<br />
Um 18 Uhr waren wir dann in Magdeburg, wo ich in meinen IC Richtung Halle stieg, um halb acht war ich dann schlussendlich in meiner Wohnung. Geschafft vom CT, aber auch sehr, sehr zufrieden.<br />
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Zusammenfassend kann ich nur feststellen, dass es rundum ein perfektes CT war. Unglaublich entspannt, etwas kühl vielleicht, aber dennoch ausreichend Sonne, wenige, dafür aber sehr angenehme Besucher, unglaubliche Landschaft rundum und ... einfach nur perfekt. Am liebsten wären wir wohl alle da geblieben. Ich hoffe sehr, dass es bald wieder ein ähnlich gutes CT geben wird!Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-33304683234885875782010-07-10T11:53:00.000+02:002010-07-10T11:53:23.591+02:00BuntesHitze, trockene, windstille Hitze, das ist einfach nichts für mich. Ich bin ein Nordmensch, ich liebe Sturm, Regen und Kälte. Dieses Wetter hier ist dazu angelegt, meine Denkprozesse zu stoppen und mich bewegungsunfähig zu machen. Sogar schlafen wird anstrengend: Ohne eine dicke Decke auf mir kann ich nicht einschlafen, aber mit dieser ist es zu warm, viel zu warm. Someone save me!<br />
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Wo wir gerade bei Englisch sind: Ich habe ganz zufällig auf meiner Lieblingsseite für Fanfictions im Profil einer Autorin einen Link zu einer anderen, sehr neuen Seite mit Fanfictions gefunden: http://www.dramione.org. Ich bin ziemlich begeistert von dieser Seite, einerseits, weil sie ein wunderschönes Layout hat (zumindest der Style, den ich gewählt habe, gefällt mir sehr gut, aber andere sind ebenfalls schön), vor allem aber, weil die Fanfictions dort einen ganz anderen Anspruch haben. Die Geschichten haben alle ausschließlich Hermine Granger / Draco Malfoy als Haupt-Pärchen, sie sind alle auf Englisch (die Seite ist eben von Amerikanern) und, was mir besonders gefällt: Jede einzelne Geschichte wird auf Rechtschreibung und Grammatik korrigiert, bevor sie von den Administratoren veröffentlicht wird. Ich hatte schon mal begonnen, meine alte Fanfiction ins Englicshe zu übersetzen und habe das nun fortgesetzt. Das erste Kapitel ist online und ich habe direkt meine Schwäche bemerkt: Die Liste der Korrekturen, die mir meine Beta geschickt hat, bestand vor allem aus Interpunktion bei direkter Rede. Also habe ich mir von ihr eine Seite schicken lassen, die die üblichen Regeln der englischen Grammatik aufgreift und erläutert. Ich verstehe nicht, wieso man uns in der Schule niemals Kommasetzung beigebracht hat, ich meine mich sogar zu erinnern, dass einige Lehrer sagten, die Kommasetzung im Englischen habe keine festen Regeln, wir sollen das nach Gefühl machen. Aber zumindest bei der direkten Rede gibt es offenbar sehr wohl feste Regeln. Nunja, man lernt nie aus. Es gefällt mir sehr, dass ich auf diese Weise mein Englisch noch ein wenig verbessern kann. Ansonsten bietet die Seite eine kleine Menge an wundervollen Fanfictions, die meisten nur wenige oder gar ein Kapitel lang, andere aber auch mit über 100. Ich muss sehr an mich halten, nicht den ganzen Tag mit Lesen zu verbringen. Noch ist diese Seite neu (gerade ein halbes Jahr alt), aber vom ganzen Aufbau her übertrifft sie schon jetzt alle anderen Fanfiction-Seiten und vor allem hat man das Gefühl, mit den Administratoren dort in einer Art familiären Verhältnis zu leben. Eine kleine Shoutbox ermöglicht sogar eine Art Chat mit anderen Autoren. Im Gegensatz zu anderen Fanfiction-Seiten kommt hir sofort das Gefühl einer Gemeinschaft auf, ein kleiner Zirkel von Menschen aus aller Welt, die derselben Leidenschaft fröhnen.<br />
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Am Donnerstag Abend hatte ich wie immer meine Veranstaltung "Didaktik der politischen Bildung", das Seminar, in dem wir eine Dorfgründung durchgespielt hatten. Das ist inzwischen abgeschlossen und wir verbringen die Zeit nun damit, andere Methoden für den politischen Schulunterricht kennen zu lernen. Diese Woche war das Planspiel dran, beispielhaft an einer simulierten EU-Rats-Sitzung geübt, in der es um die Aufnahme von Serbien, der Türkei und dem Kosovo ging. Die Debatte war sehr hitzig, vor allem der Vertreter Serbiens erwies sich als schwieriger Gesprächspartner und meine Rolle als Griechenland, das den Kosovo nicht einmal als Land anerkennt, war auch nicht gerade angenehm. Trotzdem hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht und endete mit einem Lacher, als der Student, der Serbien gespielt hat, anmerkte, dass der Kosovo vor kurzem bei ihm eingezogen sei - natürlich in Gestalt der Studentin, die den Kosovo spielte.<br />
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Auf dem Rückweg mit dem Kosovo und Serbien ereignete sich dann erneut etwas, was uns zum Lachen brachte: Eine Motorrad-Gang brauste an uns vorbei, mitten drin auch zwei Quads ... und hinter ihnen sogar ein winziges Moped. Das alleine brachte uns schon arg zum Lachen, was macht bitte ein Moped in einer Motorrad-Gang? Dann aber trafen wir sie an der nächsten Kreuzung wieder und mussten uns durch die sieben oder acht Fahrzeuge durchschlängeln - und dabei bemerkten wir, dass das alles Mopeds waren bis auf die beiden Quads. Die Männer darauf waren allesamt wohlbeleibt mit hübschen Bierbauch, hatten ein dreckiges weißes Muskelshirt an und spielten wie es sich gehört mir dem Gas, während sie ihre starken Arme wackeln ließen. Ich glaube, wir haben noch Minuten später einen Lachkrampf gehabt ob der Lächerlichkeit dieses Anblicks - erwachsene, dicke Männer, die sich auf ihren Kinder-Mopeds unglaublich cool fühlten ... und das Ganze auch noch ernst meinten. Das ist an Lächerlichkeit wirklich kaum noch zu überbieten. Eines allerdings muss man ihnen lassen: Was den Lärm angeht kommen sie an echte Motorräder tatsächlich ran!Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-90965002961553062402010-07-03T14:55:00.000+02:002015-07-03T14:15:54.956+02:00Tanzen bei der Langen Nacht der WissenschaftenGestern war es also soweit, unser nächster Tanzauftritt stand an, diesmal im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften. Da die Bühne sehr klein war, haben wir lediglich eine Formation aus Jive und aus Chacha vorgetanz, für Standardtänze war einfach kein Platz. Wie vorausgesagt war es sehr heiß und drückend, ideale Bedingungen für zwei so anstrengende Tänze. Die letzte Probe vorher lief glatt, wir waren mehr oder weniger gefestigt, allein die Hitze machte uns zu schaffen. Der Auftritt selbst gelang dann allerdings nur mittelmäßig, da der Boden der Bühne eben kein Parkett war, jede Drehung, ja, eigentlich jede Figur wurde so sehr schwierig, da man immer abgebremst wurde oder gar festklebte. Den Zuschauern dürften unsere vielen Fehler nicht aufgefallen sein, aber wir waren etwas enttäuscht. Unter diese Bedingungen haben wir zwar eine sehr gute Leistung gebracht (immerhin haben wir die Formation erst zwei Tage vorher zum ersten Mal komplett durchgetanzt), dennoch war es nicht ganz so gut wie erhofft.<br />
Im Anschluss saßen wir noch gemeinsam auf der Wiese, haben den anderen Gruppen (Bauchtanz, Hiphop, Breakdance etc) zugeschaut und dem Uni-Orchester gelauscht. Es war inzwischen angenehm abgekühlt, die Gespräche waren schön und auch unsere alte Tanzlehrerin, die vor 2 Monaten nach Hagen gezogen war, war anlässlich ihrer Diplom-Übergabe gekommen und hatte sich zu uns gesellt. Gegen halb elf machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg in einen Tanzclub, in dem noch eine Salsa-Party losging. Es war elf Uhr, als wir eintrafen, und wir waren die ersten und blieben bis etwa Mitternacht auch so ziemlich die einzigen dort.<br />
Für mich war das sehr interessant, da ich ja Salsa nur ein wenig und Bachata und Merengue quasi gar nicht kann. Zusammen mit einem anderen Pärchen aus dem Tanzkurs und unserem Lehrer sowie besagter alten Tanzlehrerin haben wir dann ein wenig geübt, aber einen Großteil des Abends saß ich doch eher an der Seite und faltete Kraniche. Ein kleines Highlight war der Moment, wo mein Tanzlehrer mich dann aufforderte - er wollte mir ein wenig was beibringen. Das lief auch ganz gut, wobei er zwischendurch meinte, er würde bei mir "nie fühlen, auf welchem Bein" ich stehe. Ich habe keine Ahnung, ob ich etwas falsch mache oder woran das liegt, aber irgendwie hat ihn das wohl verwirrt. Direkt im Anschluss daran wurde dann tatsächlich mal ein Chacha gespielt, worauf der ganze Tanzkurs die Fläche stürmte und ich mit meinem Partner noch einmal die Choreografie vom Auftritt durchgetanzt habe. Direkt danach gab es zu meiner großen Freude einen Jive, allerdings nur sehr kurz, dann wurde wieder Salsa gespielt. Ich habe ein wenig weiter getanzt, mich dann aber irgendwann doch wieder an die Seite gesetzt. Nachdem ich unsere alte Tanzlehrerin und einen anderen jungen Herrn aus dem Tanzkurs mit winzigen selbstgebastelten Kranichen beglückt hatte, bin ich dann auch gegangen, es war inzwischen auch schon viertel vor eins.<br />
Insgesamt ein sehr schöner Abend, obwohl ich Salsa kaum kann und die Musik dazu einem irgendwann das Gefühl gibt, auf Droge zu sein, der starke Rythmus wird nämlich von einer Unzahl an anderen trommelähnlichen Instrumenten begleitet und macht einen einfach irgendwann wuschig im Kopf. Andererseits ist es schon sehr beeindruckend, wenn man die ganzen Pärchen auf der Tanzfläche sieht, die sich geschmeidig und Hüfte schwingend umeinander rum bewegen.<br />
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Heute ist es immer noch heiß, daher werde ich mir das Deutschlandspiel nicht beim Public Viewing ansehen, sondern in meiner etwas kühleren Wohnung bleiben (ich vermute, hier drin sind es nur 25 Grad). Einerseits hoffe ich, dass wir gewinnen, andererseits - wenn wir gewinnen, spielen wir Mittwoch Abend im Halbfinale und dann würde das Tanzen (das letzte Mal in diesem Semester) wieder ausfallen. Ich bin unschlüssig, worauf ich hoffen soll.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-38411892178357493812010-06-28T23:10:00.000+02:002015-07-03T14:17:12.351+02:00Dan Brown und der Kuckuck // FilmeJahrelang habe ich mich dagegen gesträubt, irgendetwas von Dan Brown zu lesen - aus ziemlich niederen Motiven. Eigentlich ist Dan Brown oder besser: seine Bücher, alles, was ich von einer guten Geschichte erwarte: Fundierte, gut recherchierte Fakten gemixt mit sehr viel Fiktion und einer ausgeklügelten Verschwörungsstory. Ja, ich gebe zu, auch ich bin ein großer Fan von Verschwörungstheorien. Dennoch habe ich Dan Brown immer gemieden - der Hype um ihn hat mich genervt und innerlich wertete ich ihn ob des Erfolges ab. Ein sehr merkwürdiges Phänomen, das mir aber öfter passiert. Schon Harry Potter hatte ich erst angefangen zu lesen, als meine Schwester im Gegenzug dafür Alanna, mein damaliges Lieblingsbuch, gelesen hatte. Harry Potter wurde für mich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, auch und gerade über die Bücher weit hinaus. Nun habe ich mich hinreißen lassen und den neuen Dan Brown (Das verlorene Symbol) gelesen - und ich bin enttäuscht. Das Buch hat über 700 Seiten, ich habe sie heute an einem Stück durchgelesen (gute 6 Stunden hat das gedauert), und ich gebe zu, ich war gefesselt. Das Buch war spannend, gerade weil es nur eine kleine Zeitspanne behandelt und man sich wie die Figuren selbst auch immer gehetzt fühlt. Umso enttäuschender war dann die Auflösung am endet: Alles fiebert auf die große Macht hin, auf das, was die nationale Sicherheit so extrem gefährden würde - und dann verpufft es einfach so. Die Macht, die hier als gefährlich beschrieben wird, erscheint dem Leser auch als solche, man begreift mit seinem Verstand, was geschehen könnte - aber irgendwo im Herz bleibt die Frage "Das ist alles?" zurück. So viel kranker Wahnsinn, so viel ausgeklügeltes Genie ... und am Ende kommt dabei nichts heraus. Schade. Überzeugt hat mich dies nun jedenfalls nicht.<br />
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Kennt jemand noch die Kuckucksuhren? Diese kleinen Uhren aus Holz, bei denen jede halbe Stunde ein kleines Vögelchen aus einer Tür rauskommt und entsprechend der Zeit mehrmals "Kuckuck" ruft? Einer der Bewohner hier im Haus hat sich ganz offensichtlich so eine Uhr zugelegt, seit einigen Tagen zumindest höre ich alle halbe Stunde das "Kuckuck", leise nur, aber dafür umso penetranter, sogar um Mitternacht schreit das Vögelchen endlos. Ob der Besitzer sich bewusst ist, dass jeder im Wohnhaus das hören kann? Ich glaube nicht.<br />
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Der Tatort aus Münster gestern, "Mörderspiele", war übrigens ganz entzückend. Die Idee mit dem ukrainischen Ölmagnaten hätte zwar nicht einfach so lieblos fallen gelassen werden dürfen, aber die ältliche Freundin unserer Frau Staatsanwältin war ein sehr schöner Charakter, wenn auch etwas stereotyp. Zwar muss ich sagen, dass Sowohl Professor Börne als auch die Staatsanwältin mir hier zu viel emotionale Involviertheit gezeigt haben (oder zeigen mussten) - ich schätze es nie, wenn Krimis ihre Stamm-Ermittler in irgendwelche dramatischen Emotionen schicken - aber eine gewisse Komik blieb nicht aus. Leider wurden zu viele kleinere Fäden angerissen, die zwar an sich alle sehr kurios und spannend waren, aber insgesamt war es zu viel, so dass kein Platz blieb, einen der Fäden wirklich schön auszubauen. Trotzdem war es wie immer ein Genuss, das Zusammenspiel der Figuren zu sehen - und endlich hatte Alberich mal einen Moment der großen Rache!<br />
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Sollte übrigens jemand auf der Suche nach einem netten, kleinen Stück Film sein, beschaulich, intelligent, adrett, dann solle er sich einmal den kürzlich im Kino gelaufenen Film "Die Eleganz der Madame Michel" anschauen. Ein französischer Film über ein kleines Mädchen, eine alte Concierge und eine weisen Japaner. Ich möchte nicht mehr verraten, der Film ist einfach so unfassbar schön anzuschauen, dass man jeden Moment genießen muss, ohne durch das vorherige Wissen des Plots voreingenommen zu sein.Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-3267820372064576852010-06-23T23:14:00.000+02:002015-07-03T14:16:43.974+02:00Tücken der Technik & FußballWir schon vor einigen Monaten wurde ich heute erneut Opfer eines Technikproblems. Zusammen mit einer Freundin war ich bei Edeka einkaufen, zur Abwechslung mal wieder sehr viel, zwei Körbe voll, mehr als ein Fließband fassen kann, haben wir zusammengesucht. Die Endsumme betrug am Ende dementsprechend auch 45€. Ich bemerkte sofort, dass an der Kasse zwar dieselbe Kassiererin wie immer saß, aber der Bildschirm sowie einiges anderes war neu. Ich wollte schon eine Bemerkung dazu machen, verkniff es mir aber doch, da die alte Dame etwas verkniffen wirkte. Ich reichte also mit einem Lächeln meine Karte, sie zog sie durch, ich tippte meine Geheimnummer ein - Systemfehler. Der Kontakt zur Bank konnte nicht hergestellt werden. Fragende Blicke zu den anderen 3 Kassiererinnen, schließlich kam heraus: Sparkasse und Deutsche Bank machten schon den ganzen Tag Probleme. Ein hilfloser Anruf beim Chef brachte wenig Neuigkeit: Die Kassiererin sollte selbst entscheiden, was nun zu tun sei. Ein letzter, vierter Anlauf wurde unternommen - und siehe da, es klappte. Was andernfalls passiert wäre, weiß ich nicht.<br />
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Das Fußball-Spiel Deutschland vs. Ghana heute war gleich in mehrfacher Hinsicht spannend. Einerseits fiel es genau in die Zeit unseres Tanztrainings - da wir nächste Woche einen Auftritt haben und unsere Formation noch mehr als schwach ist, mussten wir dringend trainieren. Ergo haben wir früher angefangen, um dann gemeinsam das Spiel schauen zu können. Es war interessant, sich durch den Biergarten im Volkspark zu schlagen, der bereits um 20 Uhr mit hunderten Menschen gefüllt war, um dann unter skeptischen Blicken im Foyer ein wenig zu trainieren.<br />
Das Spiel selbst war dann in der ersten Hälfte spannend, frustrierend und gespickt von Fehlern der deutschen Mannschaft. Mit bedrückter Stimmung ging es in der Pause dann zurück zum Training, diesmal unter noch mehr neugierigen Blicken - und dem Zwischenruf eines betrunkenen Fußballfans "Ey, Deutschland spielt, ihr scheiß Ausländer!"<br />
Nach der Pause beschloss ich, mir den Rest daheim anzuschauen, die Menschenmenge war dann doch nichts für mich. Ich bog gerade um die Ecke, eine Häuserzeile und ein wenig Grünzeug lagen zwischen mir und dem Biergarten, da explodierte das Publikum - Deutschland hatte ein Tor geschossen. Mehr war nicht nötig, um doch noch zufrieden nach Hause zu gehen. Etwas suspekt waren die beiden lauten Explosionen, die direkt auf das Tor im Biergarten erfolgten - ich hoffe mal, es handelte sich einfach nur um Feuerwerk, das von einem wild gewordenen Fan gezündet wurde.<br />
Fazit: Streckenweise furchtbar anzuschauendes Spiel, dennoch zu Recht im Achtelfinale. Ich bin gespannt auf das Duell gegen England ...Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-26728201938917536142010-06-21T23:53:00.000+02:002010-06-21T23:53:10.688+02:00Interessante BegegnungenVor einigen Monaten hatte ich an dieser Stelle schon mal von interessanten Menschen, denen ich irgendwann mal begegnet war, berichtet. Heute möchte ich das wieder tun:<br />
Auf halbem Wege zwischen Uni-Hauptcampus und Politik-Bibliothek steht seit Wochen immer ein älterer Herr herum. Er grinst jedem freundlich zu, winkt und sagt "Hallo! Hallo!" - sein Verhalten weißt daraufhin, dass er wohl eine geistige Behinderung hat, aber irgendwie tut es mir gut, ihn zu sehen, wann immer ich an ihm vorbeigehe. Er ist einer der wenigen Menschen auf der Straße, der lächelnd dasteht und jedem Menschen positiv gegenüber eingestellt ist. Dementsprechend bekommt er auch stets ein breites Lächeln und ein "Hallo" zurück.<br />
Ebenfalls interessant, aber leider im negativen Sinne, waren die drei jungen Männer, die ich im Vergüngungspark traf. Es war etwa ein Uhr nachts, als die kleine Gruppe, mit der ich da war, beschloss, den Ausgang aufzusuchen. Vor uns gingen drei Männer in etwa meinem Alter, sichtlich angetrunken. Und dann, ohne Grund, einfach so, fast schon im Vorbeigehen, stoßen sie eine der großen Mülltonnen (wie man sie sonst nur vor Wohnhäusern kennt), um. Der Inhalt, hauptsächlich leere Flaschen und Plastikbecher, ergießt sich auf den Weg. Bemerkenswert war auch, dass zwar die Umstehenden das alle gesehen haben und ebenso die Köpfe schüttelten, aber die Tonne wieder hinzustellen, das ging nicht. Das habe dementsprechend ich gemacht, und anschließend habe ich den drei feinen Herren eine Runde Applaus für ihre Heldentat geschenkt. Die haben dann kurz doof rumgelacht und sind weggegangen, erstaunlicherweise ohne blöde Kommentare. Andererseits - vielleicht ist es besser, wenn sie ihre überschüssige Energie an Mülltonnen auslassen und nicht an anderen Menschen ...Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1389745400334692118.post-76358555275801819322010-06-09T00:03:00.000+02:002010-06-09T00:03:28.536+02:00Wenn die eigene Courage einen überrascht ....Manchmal gibt es im Leben Zeitpunkte, da will man es einfach allen (oder bestimmen Personen) zeigen - zeigen, dass man es drauf hat, dass man nicht dumm ist, dass man auch mal was Kluges sagen kann. Schwierig wird es nur, wenn sowas in Situationen passiert, wo die Bedingungen einfach äußerst ungünstig sind. Zum Beispiel wenn man als BA-Studentin im 6. Semester in einem Raum mit älteren Studenten, Doktoranden, angehenden Professoren oder schon fertigen zusammen sitzt und sich denkt "Stell ich doch einfach mal ne Frage".<br />
Das ungefähr ist heute passiert: Mein Dozent hat sein Dissertationsprorojekt vorgestellt, ich habe fleißig mitgeschrieben und fand es ziemlich interessant. Ein Punkt war mir etwas unklar, also überlegte ich nachzufragen - aber der eigentliche Antrieb war, eben jenem Dozenten zu zeigen, dass ich aufmerksam bin, dass ich mitdenke und dass ich mich traue, Fragen zu stellen. Also meldete ich mich, der Professor trug mich in die Redeliste ein ... und als ich dran war, fehlten mir die Worte. Ich starrte einfach nur sekundenlang wortlos nach vorne, merkte, wie ich rot anlief - und stotterte dann meine Frage zurecht. Plötzlich waren die Notizen, die ich mir gemacht hatte, für mich selbst unverständlich, und erst, als der Dozent sagte, dass er nicht verstehe, was ich wolle, konnte ich es verständlich machen. Und dann hatte ich das Gefühl, dass die Frage dumm gewesen ist, weil nämlich sein ganzer Vortrag offensichtlich sich nur um die Beantwortung eben jeder Frage gedreht hatte ... oh wei.<br />
Glücklicherweise fragten dann zwei andere noch in etwas ähnliche Richtungen, aber jetzt ist mein Mut für alle Zukunft weg, in diesem Kreis jemals wieder irgendetwas zu sagen.<br />
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Ebenso unklug habe ich mich zuvor in der Vorlesung angestellt. In der letzten Woche hatte ich den Professor der Vorlesung etwas bzgl. dem Unterschied von "Politik" und dem "Politischen" gefragt - nicht sein Gebiet, aber er scheint kompetent zu sein und ich dachte, vielleicht wüsste er zumindest einen Buchtipp. Er konnte mir nicht wirklich helfen, versuchte sich in einem Ansatz und schlug mir dann vor, den Professor des zuständigen Fachbereiches zu fragen (der auch das oben erwähnte Kolloquium leitet). Also hatte ich letzte Woche nach dem Kolloquium meinen Dozenten (der diese Woche seine Dissertation vorgestellt hatte) dazu befragt, aber eher eine unzufriedenstellende Antwort bekommen - offenbar hatte ich mein Anliegen zu wenig erklärt und er hatte es als Frage zu Hannah Arendt aufgefasst. Da der zuerst genannte Professor Interesse and er Frage bekundet hatte, habe ich ihm heute nach der Vorlesung von diesem Gespräch erzählt und er nickte selbstzufrieden: "Also war meine Antwort besser gewesen". Ich sagte dann noch ein wenig über Hannah Arendt, wozu er dann erwiderte: "Nun, mit Hannah Arendt habe ich mich länger nicht beschäftigt, dazu habe ich auch gerade keine Zeit. Aber lesen Sie doch mal ihre Texte und forschen nach, was Arendt dazu sagt, und berichten Sie mir dann davon, das würde mich sehr interessieren!" ... Ja, natürlich - ich habe auch die Zeit und die Kompetenz für so etwas ... "oh man", dachte ich nur bei mir, "wieso musstest du ihn darauf ansprechen?"<br />
Aber, nun habe ich den Salat und werde sehen müssen, ob ich irgendwas dazu finde. Nebenher recherchiere ich über Rousseau - vielleicht drehe ich ihn über Adam Smith, Paralellen gibt's, ich muss nur sehen, was die Forschungsliteratur dazu schon bereit hält, ob das ausgelutscht ist oder total abwegig.<br />
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Übrigens hab ich gerade den ersten Motorrad-Trip meines Lebens hinter mir. Ein Kumpel bot mir nach dem Skat-Abend an, mich nach Hause zu fahren, und ob meines Faibles für Motorrad Fahren sagte ich natürlich sofort ja. Es war schon toll, aber der Helm stört sehr, ich hätte nie gedacht, dass der echt so schwer ist und einem derartig Scheuklappen aufsetzt. Trotzdem, die flatternde Luft um einen hat schon was ... Danke dafür!Julia L. Jordanhttp://www.blogger.com/profile/15695736201672630038noreply@blogger.com0