Donnerstag, 29. Juli 2010

Chattertreffen an der Ostsee

Alle Jahre wieder kommt ein Beach-CT - diesmal in Schwedeneck an der Ostsee. Ganze 4 Tage ging es, direkt in meiner Heimat im schönsten Bundesland der Welt. Zusammen mit der Tatsache, dass es ein Zelt-CT würde, waren schon von Anfang an optimale Grundlagen gelegt. Und was versprach, gut zu werden, wurde im Endeffekt perfekt.

Am Donnerstag begann alles mit der Anreise. Ich sammelte am Bahnhof in Kiel drei Chatter ein und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Zeltplatz. Was auf googlemaps so leicht aussah, erwies sich dann aber doch als recht schwer zu finden, denn irgendwas in mir verhinderte, dass wir einfach nur gerade aus gefahren sind. Mit einigen Mühen und einer spektakulären Schräglage an einer plötzlichen Abzweigung fanden wir dann aber doch noch hin. Es waren bereits einige eingetroffen, die ersten Zelte wurden schon aufgebaut und alles ging einen schönen, langsamen Gang.
Ich fuhr nochmals nach Hause, um mein Gepäck zu holen, anschließend ging es dann richtig los.
In einer etwas größeren Gruppe wurde am späten Nachmittag noch das Meer erkundet, der Weg durch den Wald erwies sich als lang, aber schön. Der Strand, den wir unterhalb der Klippe vorfanden, war ebenfalls gut, der Meeresgrund hingegen voller spitzer, glitschiger Steine. Relativ typisch für die Ostsee, wie ich sie kenne, aber nichtsdestotrotz nervig. Davon ließ sich die kleine Gruppe aber nicht abhalten, das Meer wurde trotz Regen und kühlem Wind erkundet.
Das Abendessen war bescheiden und zu unserer Freude war die Spülmaschine im Haupthaus ausgefallen, also musste per Hand abgewaschen werden. Eine handvoll Chatter fand sich freiwillig dazu bereit und eigentlich muss man rückblickend sagen, dass es trotz allem sehr viel Spaß gemacht hat, in der Küche zu stehen, abzuwaschen und an den zerschnittenen, zu Tüchern umgearbeiteten Bettbezügen zu verzweifeln. Der Küchendienst funktionierte übrigens die ganzen Tage über mehr oder weniger reibungslos, Hut ab, auch Chatter können sowas organisieren!
Die erste Nacht verbrachte ich dann in meinem Bett im Wohnwagen alleine, ich hatte angenehm viel Platz zum Ausbreiten und schließ dementsprechend gut.
Der nächste Morgen war herrlich, ich wachte von alleine früh auf, ging Zähne putzen und genoss es, auf dem Weg druch die Kälte anderen Chattern einen Guten Morgen wünschen zu können. Das Frühstück wurde angerichtet, ganz langsam wachten alle auf, sogar die Sonne ließ sich blicken. Und so verbrachte ich den größten Teil des Freitag Vormittags auf der Wiese in der Sonne, gut geschützt mit Sonnencreme (im Gegensatz zu einigen anderen unbelehrbaren) und freute mich einfach nur daran, wie schön es am Meer doch sein kann.
Gegen Nachmittag kamen dann die übrigen CT-Besucher an, es wurde etwas voller und man bekam tatsächlich mit, dass es Programm gab. Der Tag schleppte sich geruhsam dahin, und plötzlich war es auch schon Abend, es wurde gegrillt - wie immer bei so einem CT, das darf einfach nicht fehlen. Leider verdarb ich mir dabei irgendwie den Magen, so dass ich später heim zu meinen Eltern fuhr, um mich dort über Nacht auszukurieren.
Das half tatsächlich, am Samstag Morgen war ich dann fit wie nie, ein tolles Frühstück zu Hause und eine angenehme Fahrt zurück zum Zeltplatz, wo ebenfalls alle gerade fertig mit Frühstück waren. Ich saß ein wenig rum und bekam dann mit, dass ein weiterer Organisator über Nacht eingetroffen war - der mich sogleich für seine Schnitzeljagd einspannte. Zusammen mit einigen anderen Chattern bildete ich also Team 1, welches als erstes die sechs Stationen der Schnitzeljagd einmal rund um den Zeltplatz abliefen, wir lösten Quiz-Fragen, Rechen-Aufgaben und Sport-Challenges. Am Ende lohnte sich unser schnelles Köpfchen ebenso wie unsere schnellen Beine, wir hatten nur rund 16 Minuten gebraucht und gewannen dafür einen Smiliecode.
Der komische Höhepunkt des CTs war es wohl, als einer von uns entdeckte, dass sein Zelt - das mit Abstand kleinste von allen - plötzlich nicht mehr da stand, wo es stehen sollte. Zwei Scherzkekse, die sich später zu ihrem eigenen Übel outeten, hatten es klammheimlich umgestellt.
An diesem Tag genoss ich noch zwei Mal ausführlich den Blick von der Klippe auf das Meer, umbraust von dem stürmischen Wind, der über die Ostsee fegte und den unvergleichlichen Duft dieses Wasser mit sich brachte. Ich gebe zu, ich bin ein Nordlicht, nichts kann mich mehr begeistern als Sturm, kühle Luft, Meer und die nordische Natur. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte die Zeit, die ich in Begleitung auf dem Absatz der Klippe verbracht habe, niemals enden müssen...
Am Abend gab es dann tatsächlich Lagerfeuer mit Stockbrot. Als ich an der Feuerstelle ankam, brannte es bereits (welch Wunder!) und auch der Teig stand bereit. Ich schnappte mir einen Stock, klebte Teig drum herum und hockte mich damit an das Feuer. Als es dunkler wurde, kamen mehr und mehr Chatter an, die Stöcker gingen aus und so brach ich mit einem Begleiter auf, im Wald nach weiteren Stockbrot-geeigneten Stöckern zu suchen. Das erwies sich als schwierig, aber glücklicherweise kamen wir am Ende doch nicht mit leeren Händen zurück.
Das Lagerfeuer war wie immer das Highlight des CTs, ein begabter Gitarrenspieler und ein mindestens ebenso begabter Spontan-Sänger versüßten uns die Stunden mit ihrer Musik. Nebenher haben wir etwas Shisha geraucht und immer mal wieder das Feuer neu angeheizt. Hier erwies es sich dann leider als unklug, dass ich meine neuen Schuhe mitgenommen hatte, meine alten CT-Schuhe, die noch jedes Feuer überlebt hatten, waren leider in Halle. So stellte ich dann fest, dass 15€-Schuhe dem Gestochere im Feuer nicht Stand halten und leider sehr leicht verbrennen. Nun habe ich erneut keine Schuhe mehr, die ich auf offener Straße tragen kann und bin sehr verzweifelt.
Sehr spät kroch ich dann wieder in den Wohnwagen, zusammen mit meiner Bettnachbarin diesmal, doch die Müdigkeit sorgte dafür, dass ich trotz Enge sehr schnell einschlief und am nächsten Morgen auch wieder pünktlich aufwachte.
Nun hieß es Zelte abbauen, Sachen zusammen packen, die letzten Fotos schießen und sich von allen anständig verabschieden. In Kolonne ging es dann zum Bahnhof, wo ich meine drei Gefährten wieder absetzte und dann das Auto meiner Schwester übergab. Und dann ging es weiter - Richtung Burger King. Wie das Leben so spielt, trudelte einige Zeit nachdem unsere große Gruppe sich dort nieder gelassen hatte auch eine kleine Gruppe, geführt von einem Sysadmin, dort ein, rein zufällig, aber genau deswegen umso lustiger. Das Radio vermeldete Stau rund um den Elbtunnel, auch andere Chatter warnten uns und so beschloss die Fahrerin in dem Wagen, in dem ich saß, dass wir über Bundesstraßen fahren würden. Dies stellte sich als seh gute Idee heraus, denn es waren deutlich weniger Kilometer zu fahren, die Strecke war wunderschön und wir fanden absolut zufällig bei einem Halt, der nur zum Fahrerwechsel gedacht war, ein unglaublich gutes Eis-Cafe in einem winzigen Ort namens Breitlingen.
Um 18 Uhr waren wir dann in Magdeburg, wo ich in meinen IC Richtung Halle stieg, um halb acht war ich dann schlussendlich in meiner Wohnung. Geschafft vom CT, aber auch sehr, sehr zufrieden.

Zusammenfassend kann ich nur feststellen, dass es rundum ein perfektes CT war. Unglaublich entspannt, etwas kühl vielleicht, aber dennoch ausreichend Sonne, wenige, dafür aber sehr angenehme Besucher, unglaubliche Landschaft rundum und ... einfach nur perfekt. Am liebsten wären wir wohl alle da geblieben. Ich hoffe sehr, dass es bald wieder ein ähnlich gutes CT geben wird!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen