Samstag, 10. Juli 2010

Buntes

Hitze, trockene, windstille Hitze, das ist einfach nichts für mich. Ich bin ein Nordmensch, ich liebe Sturm, Regen und Kälte. Dieses Wetter hier ist dazu angelegt, meine Denkprozesse zu stoppen und mich bewegungsunfähig zu machen. Sogar schlafen wird anstrengend: Ohne eine dicke Decke auf mir kann ich nicht einschlafen, aber mit dieser ist es zu warm, viel zu warm. Someone save me!

Wo wir gerade bei Englisch sind: Ich habe ganz zufällig auf meiner Lieblingsseite für Fanfictions im Profil einer Autorin einen Link zu einer anderen, sehr neuen Seite mit Fanfictions gefunden: http://www.dramione.org. Ich bin ziemlich begeistert von dieser Seite, einerseits, weil sie ein wunderschönes Layout hat (zumindest der Style, den ich gewählt habe, gefällt mir sehr gut, aber andere sind ebenfalls schön), vor allem aber, weil die Fanfictions dort einen ganz anderen Anspruch haben. Die Geschichten haben alle ausschließlich Hermine Granger / Draco Malfoy als Haupt-Pärchen, sie sind alle auf Englisch (die Seite ist eben von Amerikanern) und, was mir besonders gefällt: Jede einzelne Geschichte wird auf Rechtschreibung und Grammatik korrigiert, bevor sie von den Administratoren veröffentlicht wird. Ich hatte schon mal begonnen, meine alte Fanfiction ins Englicshe zu übersetzen und habe das nun fortgesetzt. Das erste Kapitel ist online und ich habe direkt meine Schwäche bemerkt: Die Liste der Korrekturen, die mir meine Beta geschickt hat, bestand vor allem aus Interpunktion bei direkter Rede. Also habe ich mir von ihr eine Seite schicken lassen, die die üblichen Regeln der englischen Grammatik aufgreift und erläutert. Ich verstehe nicht, wieso man uns in der Schule niemals Kommasetzung beigebracht hat, ich meine mich sogar zu erinnern, dass einige Lehrer sagten, die Kommasetzung im Englischen habe keine festen Regeln, wir sollen das nach Gefühl machen. Aber zumindest bei der direkten Rede gibt es offenbar sehr wohl feste Regeln. Nunja, man lernt nie aus. Es gefällt mir sehr, dass ich auf diese Weise mein Englisch noch ein wenig verbessern kann. Ansonsten bietet die Seite eine kleine Menge an wundervollen Fanfictions, die meisten nur wenige oder gar ein Kapitel lang, andere aber auch mit über 100. Ich muss sehr an mich halten, nicht den ganzen Tag mit Lesen zu verbringen. Noch ist diese Seite neu (gerade ein halbes Jahr alt), aber vom ganzen Aufbau her übertrifft sie schon jetzt alle anderen Fanfiction-Seiten und vor allem hat man das Gefühl, mit den Administratoren dort in einer Art familiären Verhältnis zu leben. Eine kleine Shoutbox ermöglicht sogar eine Art Chat mit anderen Autoren. Im Gegensatz zu anderen Fanfiction-Seiten kommt hir sofort das Gefühl einer Gemeinschaft auf, ein kleiner Zirkel von Menschen aus aller Welt, die derselben Leidenschaft fröhnen.

Am Donnerstag Abend hatte ich wie immer meine Veranstaltung "Didaktik der politischen Bildung", das Seminar, in dem wir eine Dorfgründung durchgespielt hatten. Das ist inzwischen abgeschlossen und wir verbringen die Zeit nun damit, andere Methoden für den politischen Schulunterricht kennen zu lernen. Diese Woche war das Planspiel dran, beispielhaft an einer simulierten EU-Rats-Sitzung geübt, in der es um die Aufnahme von Serbien, der Türkei und dem Kosovo ging. Die Debatte war sehr hitzig, vor allem der Vertreter Serbiens erwies sich als schwieriger Gesprächspartner und meine Rolle als Griechenland, das den Kosovo nicht einmal als Land anerkennt, war auch nicht gerade angenehm. Trotzdem hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht und endete mit einem Lacher, als der Student, der Serbien gespielt hat, anmerkte, dass der Kosovo vor kurzem bei ihm eingezogen sei - natürlich in Gestalt der Studentin, die den Kosovo spielte.

Auf dem Rückweg mit dem Kosovo und Serbien ereignete sich dann erneut etwas, was uns zum Lachen brachte: Eine Motorrad-Gang brauste an uns vorbei, mitten drin auch zwei Quads ... und hinter ihnen sogar ein winziges Moped. Das alleine brachte uns schon arg zum Lachen, was macht bitte ein Moped in einer Motorrad-Gang? Dann aber trafen wir sie an der nächsten Kreuzung wieder und mussten uns durch die sieben oder acht Fahrzeuge durchschlängeln - und dabei bemerkten wir, dass das alles Mopeds waren bis auf die beiden Quads. Die Männer darauf waren allesamt wohlbeleibt mit hübschen Bierbauch, hatten ein dreckiges weißes Muskelshirt an und spielten wie es sich gehört mir dem Gas, während sie ihre starken Arme wackeln ließen. Ich glaube, wir haben noch Minuten später einen Lachkrampf gehabt ob der Lächerlichkeit dieses Anblicks - erwachsene, dicke Männer, die sich auf ihren Kinder-Mopeds unglaublich cool fühlten ... und das Ganze auch noch ernst meinten. Das ist an Lächerlichkeit wirklich kaum noch zu überbieten. Eines allerdings muss man ihnen lassen: Was den Lärm angeht kommen sie an echte Motorräder tatsächlich ran!

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