Ich bin kein sozialer Mensch. Große Menschenmengen bereiten mir Angst. Partys mit vielen fröhlichen, alkoholtrinkenden Menschen machen mich traurig. Neue Freundschaften schließen empfinde ich als anstrengend. Manchmal sage ich humorvoll, dass ich Menschen nicht mag. Oft genug ist das aber tatsächlich die Wahrheit.
Es ist nicht so, dass ich ein Einsiedler bin, oder dass ich kein Herz für meine Mitmenschen habe. Im Gegenteil. In der Schule war ich Vertrauensschülerin und Schulsprecherin. Das Hobby, das den größten Teil meiner Zeit eingenommen hat, fand in einem kirchlichen Kontext statt, wo ich Kindergruppen bereut habe. An der Universität habe ich Erstsemester unterrichtet oder für zugezogene Studenten Stadtführungen gemacht. Mein Nebenjob in einem Coffee-Shop war eine erhebende Erfahrung, weil ich die Rolle der Servicekraft in der Gastronomie geliebt habe, ebenso wie ich jetzt meinen Nebenjob als Servicekraft in der Bibliothek liebe.
Doch am Ende des Tages bin ich lieber alleine, umgeben vielleicht von einem meiner drei besten Freunde oder zusammen mit meinem Freund. Wenn ich alleine bin, ist niemand da, der Erwartungen an mich stellt. Wenn ich alleine bin, ist mein Aussehen egal, mein Verhalten egal, meine Sprache egal. Ich muss keine Kompromisse schließen.
Sobald ich aus der Wohnung trete, bin ich mir meiner selbst sehr bewusst. Treffe ich mich dann im privaten Kontext mit vielen anderen Menschen, Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern, Unbekannten, ergreift mich eine Beklemmung, die über die Zeit wächst. Ich merke, dass es Energie kostet, mich für andere Menschen zu interessieren. Ich merke, dass es Energie kostet, diesen anderen Menschen ausschließlich jene Facetten meines Selbst zu zeigen, die ich für präsentabel halte. Und manchmal beschleicht mich das beklemmende Gefühl, dass es gar keine präsentablen Seiten gibt. Da will ich am liebsten wieder alleine sein.
Im Coffee-Shop oder in der Bibliothek, selbst als Schulsprecherin ist das anders. Ich habe eine Rolle, die Menschen sehen nicht mich, sondern nur meine Rolle. Die Erwartungen dieser Menschen sind nicht an mich, sondern an meine Rolle gerichtet, und über die Zeit lerne ich, dieser Rollenerwartung gerecht zu werden. Niemand be- oder verurteilt mich, sondern nur meine Rolle. Es ist mein Panzer, der es mir ermöglich, stets freundlich zu lächeln und über unfreundliche Kunden den Kopf zu schütteln, ohne dass es mir nahe geht. Deswegen liebe ich meine Arbeit im Dienstleistungsgewerbe. Andere Menschen haben das Gefühl zu ersticken, weil sie in diese Rolle gepresst werden, ich hingegen blühe darin auf, weil mein eigentliches Ich niemanden interessiert. Es gibt eine klar definierte, überschaubare Anforderung an meine Rolle, die ich bewältigen kann. Ich muss nicht selbst entscheiden, was ich zeige oder wie ich bin, das übernimmt die Rolle für mich.
Im privaten Kontext hingegen muss ich mich zeigen. Muss ich entscheiden, was ich zeige. Muss ich dafür sorgen, dass nur das Positive gesehen wird. Da habe ich keine Rolle, die mich schützt, ich bin auf mich zurückgeworfen. Ich muss mich der Gruppe anpassen oder ausgeschlossen werden. Der Mensch ist ein soziales Wesen, er strebt natürlich danach, nicht ausgeschlossen zu werden. Auch ich habe diesen Drang, doch die Umsetzung fällt schwer. Gegenüber meinen besten Freunden kann ich sein, wie ich bin. Das ist angenehm. In größeren Gruppen, in größeren Familienkreisen, in allen größeren privaten Kontexten hingegen muss ich mich anpassen so wie jeder andere auch.
Wenn es mir jedoch gelingt und ich es schaffe, mich in die Gruppe zu integrieren, fühle ich mich sehr wohl und bin glücklich wie nie. Es sind diese Momente in denen ich begreife, was es eigentlich bedeutet, dass der Mensch ein soziales Wesen sind. Wir kommen an unsere Grenzen, lernen neue Dinge und Ansichten und können uns besser denn je entfalten, nur weil wir mit anderen Menschen zusammen kommen.
Die soziale Rolle der Berufstätigkeit bietet Schutz und deswegen blühe ich darin auf. Doch meine soziale Rolle kann niemals so befreiend sein wie die Erfahrung, innerhalb eines privaten Kontextes als genau das angenommen zu werden, was man ist, und sei es auch nur eine Facette von einem selbst.
Die soziale Rolle im professionellen Kontext schützt. Die soziale Rolle im privaten Kontext befreit.
Spannende und langweilige Details und Gedanken aus dem alltäglichen Leben, das eine Studentin eben so führt - und die nicht ganz so alltäglichen Erlebnisse, die ein Mensch wie ich manchmal so hat.
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Mittwoch, 15. Juli 2015
Mittwoch, 23. März 2011
MapleStory
Ich möchte euch heute ein so genanntes MMORPG vorstellen, also ein "Massively Multiplayer Online Role Play Game". Es handelt sich dabei um MapleStory. Bei diesem Spiel läuft man als kleine, mangaähnliche Figur durch eine zweidimensionale Landschaft und tötet diverse süße oder auch nicht so süße Monster. Wie bei allen RPGs kann man das als Gruppe, als Gilde oder auch alleine machen. Jede Menge Quests garantieren, dass man sich einerseits schnell in der Welt zurechtfindet und andererseits immer wieder neue, nützliche Objekte bekommt. Das ganze ist völlig kostenlos, nur wer seinen Charakter ein bisschen hübscher gestalten will, kann sich in einem Cash-Shop Kleidung oder Friseur-Gutscheine kaufen.
Ich habe derzeit 6 Charaktere dort, wovon ich aber nur zwei aktiv nutze. Diese beiden will ich im Folgenden kurz vorstellen!
Dies ist mein Charakter Thoronris, mein Hauptcharakter. Auf Level 8 habe ich mich entschieden, dass Thoronris Magierin wird und so sah sie dann aus:
Damals war ich bereits der Gilde Twilight beigetreten (der Name existierte, bevor die Vampir-Bücher rauskamen!), welcher einer meiner Freunde angehörte. Mit Level 25 habe ich mich dann aufgemacht, abseits der Hauptinsel Victoria Island mal die Welt zu erkunden und stieß dabei zufällig auf eine Map, die Japan sehr ähnelt:
Mit Level 34 dann, inzwischen wieder gildenlos, machte ich mich auf, die Tiefen der Zeit zu erkunden - unterhalb der Spielzeugfabrik in Ludibrium befindet sich der Weg der Zeit, wo Geister harmlose Teddybären zu ihren Puppen gemacht haben:
Als ich schließlich Level 44 wurde und erneut schöne neue Kleidung tragen konnte, machte ich mich mal wieder auf die Reise nach Orbis, dem Mittelpunkt der Mapel-Welt, von wo aus man zu allen anderen Inseln gelangen kann:
Von Orbis aus besuchte ich, inzwischen Level 49, wieder Ludibrium, um tief in der Spielzeugfabrik gegen die Zeit-Monster selbst zu kämpfen:
Und heute dann habe ich von Ludibrium aus den Omega-Sektor besucht, wo die Menschen einen immerwährenden Kampf gegen Aliens führen:
Dies ist übrigens noch eine Gruppenaufnahme meiner Gilde direkt in der Sekunde, nachdem ich sie gegründet habe:
Wie man sieht: Es ist für jeden was dabei: Fantasy-Monster, Aliens, lebendig gewordene Natur - alles, was das Herz begehrt findet sich in dieser riesigen Spielelandschaft. Für mich zumindest ist MapleStory eine willkommene Abwechslung, wenn ich mal wieder zu viel trockenen Studiumsstoff im Kopf habe.
Ich habe derzeit 6 Charaktere dort, wovon ich aber nur zwei aktiv nutze. Diese beiden will ich im Folgenden kurz vorstellen!
Dies ist mein Charakter Thoronris, mein Hauptcharakter. Auf Level 8 habe ich mich entschieden, dass Thoronris Magierin wird und so sah sie dann aus:
Damals war ich bereits der Gilde Twilight beigetreten (der Name existierte, bevor die Vampir-Bücher rauskamen!), welcher einer meiner Freunde angehörte. Mit Level 25 habe ich mich dann aufgemacht, abseits der Hauptinsel Victoria Island mal die Welt zu erkunden und stieß dabei zufällig auf eine Map, die Japan sehr ähnelt:
Mit Level 34 dann, inzwischen wieder gildenlos, machte ich mich auf, die Tiefen der Zeit zu erkunden - unterhalb der Spielzeugfabrik in Ludibrium befindet sich der Weg der Zeit, wo Geister harmlose Teddybären zu ihren Puppen gemacht haben:
Als ich schließlich Level 44 wurde und erneut schöne neue Kleidung tragen konnte, machte ich mich mal wieder auf die Reise nach Orbis, dem Mittelpunkt der Mapel-Welt, von wo aus man zu allen anderen Inseln gelangen kann:
Von Orbis aus besuchte ich, inzwischen Level 49, wieder Ludibrium, um tief in der Spielzeugfabrik gegen die Zeit-Monster selbst zu kämpfen:
Und heute dann habe ich von Ludibrium aus den Omega-Sektor besucht, wo die Menschen einen immerwährenden Kampf gegen Aliens führen:
Dies ist übrigens noch eine Gruppenaufnahme meiner Gilde direkt in der Sekunde, nachdem ich sie gegründet habe:
Wie man sieht: Es ist für jeden was dabei: Fantasy-Monster, Aliens, lebendig gewordene Natur - alles, was das Herz begehrt findet sich in dieser riesigen Spielelandschaft. Für mich zumindest ist MapleStory eine willkommene Abwechslung, wenn ich mal wieder zu viel trockenen Studiumsstoff im Kopf habe.
Sonntag, 20. März 2011
Tanznacht Dessau
Am Samstag war ich zum ersten Mal auf der Langen Tanznacht in Dessau - der angeblich größten Tanzveranstaltung Mitteldeutschlands. Groß war es tatsächlich: An vier verschiedenen Lokalitäten, unter anderem in der Marienkirche, wurden bis 22 Uhr viele verschiedene Tänze als Schnupperkurse angeboten: Von Wiener Walzer über Line Dance bis Bauchtanz war alles mit dabei. Ab 22 Uhr wurde dann in der Marienkirche getanzt, dazu gab es immer wieder Showprogramm, wo die zuvor erlernten Tänze von Profis vorgestellt wurden.
Ich war zusammen mit meinem Tanzpartner, einer weiteren Dame aus meinem Kurs, meinem Freund und noch einigen anderen aus der Clique eben jener Dame dort. Nach einem üppigen Mal, das wir gemeinsam in einer der gastgebenden Lokalität eingenommen hatten, trennten mein Freund und ich uns von der Gruppe, um in der Marienkirche zuerst Wiener Walzer und dann Jive zu lernen. Ich persönlich tanze inzwischen bereits sechs Jahre und obwohl im Jive nur der Grundschritt und eine Drehung gelehrt wurde, konnte ich doch noch einiges an Technik dazulernen. Der Wiener Walzer glückte uns beiden allerdings besser als der Jive. Bei letzterem waren auch wieder einige andere der Gruppe anwesend, so dass ich in der offenen Tanz-Viertelstunde nach dem halbstündigen Unterricht noch mit meinem Tanzpartner einen flotten Jive hinlegen konnte. Anschließend haben wir uns alle beim Linedance getroffen, wo mit vielen "Hot Boots" der typische amerikanische Tanz einstudiert wurde. Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass bei einem Andrang von 50 bis 100 Leuten in einer kleinen Gaststätte die Luft so unerträglich stickig und heiß war, dass es für ausgelassenes Tanzen nicht reichte. Also gönnten wir uns eine Pause, um gegen 22 Uhr gemeinsam zurück in die Marienkirche zu schlendern. In den folgenden zwei Stunden habe ich sowohl mit meinem Tanzpartner als auch mit meinem Freund viel tanzen können - trotz des extremen Gedränges auf der Tanzfläche. Besonders die Vorstellung des aktuellen Landesmeister-Pärchen im Latein hat mich beim Show-Programm begeistert - ihre Jive-Figuren waren nicht unbedingt schwer, aber diese Körperbeherrschung und Spannung war wahnsinnig schön anzuschauen. Es war wirklich beeindruckend. Um Mitternacht habe ich mich dann mit meinem Freund auf den Rückweg nach Halle gemacht - mit durchgetanzten Füßen, sehr müde, aber auch sehr zufrieden. Wenn ich nächstes Jahr noch in der Gegend bin, werde ich definitiv wieder hingehen!
Übrigens: Das gute Wetter scheint tatsächlich viele Leute zur Wahlurne zu locken - als ich mein Wahllokal betrat, waren gerade zwei von drei Kabinen besetzt. Auch die bisherigen Zwischenstände zeigen, dass die Wahlbeteiligung recht hoch ist. Ich bin gespannt auf die Hochrechnungen ab 18 Uhr.
Ich war zusammen mit meinem Tanzpartner, einer weiteren Dame aus meinem Kurs, meinem Freund und noch einigen anderen aus der Clique eben jener Dame dort. Nach einem üppigen Mal, das wir gemeinsam in einer der gastgebenden Lokalität eingenommen hatten, trennten mein Freund und ich uns von der Gruppe, um in der Marienkirche zuerst Wiener Walzer und dann Jive zu lernen. Ich persönlich tanze inzwischen bereits sechs Jahre und obwohl im Jive nur der Grundschritt und eine Drehung gelehrt wurde, konnte ich doch noch einiges an Technik dazulernen. Der Wiener Walzer glückte uns beiden allerdings besser als der Jive. Bei letzterem waren auch wieder einige andere der Gruppe anwesend, so dass ich in der offenen Tanz-Viertelstunde nach dem halbstündigen Unterricht noch mit meinem Tanzpartner einen flotten Jive hinlegen konnte. Anschließend haben wir uns alle beim Linedance getroffen, wo mit vielen "Hot Boots" der typische amerikanische Tanz einstudiert wurde. Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass bei einem Andrang von 50 bis 100 Leuten in einer kleinen Gaststätte die Luft so unerträglich stickig und heiß war, dass es für ausgelassenes Tanzen nicht reichte. Also gönnten wir uns eine Pause, um gegen 22 Uhr gemeinsam zurück in die Marienkirche zu schlendern. In den folgenden zwei Stunden habe ich sowohl mit meinem Tanzpartner als auch mit meinem Freund viel tanzen können - trotz des extremen Gedränges auf der Tanzfläche. Besonders die Vorstellung des aktuellen Landesmeister-Pärchen im Latein hat mich beim Show-Programm begeistert - ihre Jive-Figuren waren nicht unbedingt schwer, aber diese Körperbeherrschung und Spannung war wahnsinnig schön anzuschauen. Es war wirklich beeindruckend. Um Mitternacht habe ich mich dann mit meinem Freund auf den Rückweg nach Halle gemacht - mit durchgetanzten Füßen, sehr müde, aber auch sehr zufrieden. Wenn ich nächstes Jahr noch in der Gegend bin, werde ich definitiv wieder hingehen!
Übrigens: Das gute Wetter scheint tatsächlich viele Leute zur Wahlurne zu locken - als ich mein Wahllokal betrat, waren gerade zwei von drei Kabinen besetzt. Auch die bisherigen Zwischenstände zeigen, dass die Wahlbeteiligung recht hoch ist. Ich bin gespannt auf die Hochrechnungen ab 18 Uhr.
Samstag, 12. März 2011
Bürgerforum 2011
Heute war die große Auftaktveranstaltung des Bürgerforums 2011. In 25 Regionen in ganz Deutschland haben sich jeweils rund 400 Menschen versammelt, um den Startpunkt für eine wochenlange Diskussion über die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu begründen. Die per Zufallsstichprobe ausgewählten Mitglieder des Forums setzen sich aus allen Altersschichten zusammen.
Ich selbst habe das Glück, in Halle mitwirken zu dürfen. In meinen Ausschuss (Demokratie & Beteiligung) bin ich zudem einer von zwei BürgerRedakteuren, die hauptsächlich für die Formulierung des Bürgerprogramms zuständig sind. Insgesamt gibt es sechs Ausschüsse (Integration, Bildung, Familiäre Lebensformen, Demografie, Solidarität & Gerechtigkeit sowie Demokratie & Beteiligung), die jeweils eine Herausforderung und dazu vier Lösungsvorschläge am heutigen Tage erarbeitet haben. Diese Lösungsvorschläge werden nun online diskutiert, der beste wird in wenigen Wochen in das dann sechteilige Bürgerprogramm der Stadt Halle einfließen. Anschließend werden die sechs besten BürgerProgramme national ermittelt, welche schließlich dem Bundespräsidenten übergeben werden.
Der Tag heute war lang (9.30 bis 18.00), aber auch geprägt von effektiver, kritischer Diskussion. Zwar war ich mit den Ergebnissen nicht immer zufrieden, aber der Prozess der Themenfindung und Formulierung von Herausforderungen und Lösungen war doch im Endeffekt für alle Teilnehmer positiv. Jeder konnte sich gestalterisch einbringen und am Ende haben wir heute etwas produziert, hinter dem jeder zumindest zu Teilen stehen kann.
Ich bin auch froh, dass ich so viele neue, interessante Menschen kennen lernen konnte. Die nächsten Wochen bringen daher hoffentlich eine spannende, anregende und produktive Diskussionsphase, an deren Ende ein Programm steht, das sich sehen lassen kann.
Ich selbst habe das Glück, in Halle mitwirken zu dürfen. In meinen Ausschuss (Demokratie & Beteiligung) bin ich zudem einer von zwei BürgerRedakteuren, die hauptsächlich für die Formulierung des Bürgerprogramms zuständig sind. Insgesamt gibt es sechs Ausschüsse (Integration, Bildung, Familiäre Lebensformen, Demografie, Solidarität & Gerechtigkeit sowie Demokratie & Beteiligung), die jeweils eine Herausforderung und dazu vier Lösungsvorschläge am heutigen Tage erarbeitet haben. Diese Lösungsvorschläge werden nun online diskutiert, der beste wird in wenigen Wochen in das dann sechteilige Bürgerprogramm der Stadt Halle einfließen. Anschließend werden die sechs besten BürgerProgramme national ermittelt, welche schließlich dem Bundespräsidenten übergeben werden.
Der Tag heute war lang (9.30 bis 18.00), aber auch geprägt von effektiver, kritischer Diskussion. Zwar war ich mit den Ergebnissen nicht immer zufrieden, aber der Prozess der Themenfindung und Formulierung von Herausforderungen und Lösungen war doch im Endeffekt für alle Teilnehmer positiv. Jeder konnte sich gestalterisch einbringen und am Ende haben wir heute etwas produziert, hinter dem jeder zumindest zu Teilen stehen kann.
Ich bin auch froh, dass ich so viele neue, interessante Menschen kennen lernen konnte. Die nächsten Wochen bringen daher hoffentlich eine spannende, anregende und produktive Diskussionsphase, an deren Ende ein Programm steht, das sich sehen lassen kann.
Donnerstag, 10. März 2011
Träume
Hallöchen,
ich stelle fest, dass ich immer öfter von so genannten Klarträumen heimgesucht werde. Klarträume oder auch Luzide Träume bezeichnen Träume, bei denen sich der Schlafende bewusst ist, dass er träumt, und bei denen er in gewissem Umfang in das Traumgeschehen eingreifen kann. Ich wusste bis vor kurzem nicht, dass das möglich ist, habe aber vor einigen Wochen oder Monaten das erste Mal solch einen Traum gehabt.
In meinem ersten Traum war die Welt wie man sie sich als Traumwelt eben so vorstellt: Absolut unwirklich und unrealistisch. Aus einem im Nachhinein nicht mehr erkennbaren Grund wusste ich plötzlich in diesem Traum, dass ich träume - ausgelöst wurde dies durch die Erkenntnis, dass Bäume nicht in den Himmel fliegen können. Anschließend war ich mir darüber im Klaren, dass die Gefahr, die mir in dem Traum drohte, nicht weiter schlimm ist, ich habe das Geschehen eher interessiert verfolgt.
Ähnlichen passierte in späteren Träumen immer mal wieder.
Heute Nacht hatte ich dann wieder solch einen Traum, allerdings in einem sehr viel größeren Ausmaß. Ich träumte von einer real existierenden Person, mit der ich in den letzten Tagen ein wenig Streit hatte. Dies passierte auch im Traum, bis ich mir plötzlich darüber im Klaren war, dass ich träume. Darüberhinaus wusste ich auch, dass ich deswegen davon träume, weil mein Unterbewusstsein diese Erlebnisse gerade aktiv verarbeitet. Ich bin daher weiter durch den Traum gewandert und habe die streitende Person verlassen. Mir war trotzdem klar, dass ich noch nicht fertig war und dass mein Unterbewusstsein gewiss einen Weg finden würde, die Person zurück in den Traum zu holen - was dann auch geschah. Da ich, also mein bewusstes Ich, aber keine Lust auf eine weitere Auseinandersetzung hatte, überlegte ich, wie ich entkommen könnte. Da ich wusste, dass es sich um einen Traum handelte, in dem ich praktisch alles machen konnte, beschloss ich, aus dem Fenster zu springen und weg zu fliegen. Das klappte dann auch und ich flog gleichermaßen aus diesem Traum fort in meinen nächsten rein - der dann aber wieder normal war.
Neben diesen luziden Träumen stelle ich aber auch fest, dass ich in den letzten Wochen eigentlich immer in der Lage bin, mich an meine Träume zu erinnern. Auch das ist eher untypisch, vermute ich. Wie dem auch sei - ich hoffe, dass meine Klarträume und meine Erinnerung daran weiter anhalten.
Wen es interessiert - Wikipedia listet 7 Merkmale von Klarträumen auf:
Der Träumer ist sich darüber im Klaren, dass er träumt.
Der Träumer ist sich über seine Entscheidungsfreiheit im Klaren.
Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübungen.
Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand.
Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat.
Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.
Der Träumer ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.
ich stelle fest, dass ich immer öfter von so genannten Klarträumen heimgesucht werde. Klarträume oder auch Luzide Träume bezeichnen Träume, bei denen sich der Schlafende bewusst ist, dass er träumt, und bei denen er in gewissem Umfang in das Traumgeschehen eingreifen kann. Ich wusste bis vor kurzem nicht, dass das möglich ist, habe aber vor einigen Wochen oder Monaten das erste Mal solch einen Traum gehabt.
In meinem ersten Traum war die Welt wie man sie sich als Traumwelt eben so vorstellt: Absolut unwirklich und unrealistisch. Aus einem im Nachhinein nicht mehr erkennbaren Grund wusste ich plötzlich in diesem Traum, dass ich träume - ausgelöst wurde dies durch die Erkenntnis, dass Bäume nicht in den Himmel fliegen können. Anschließend war ich mir darüber im Klaren, dass die Gefahr, die mir in dem Traum drohte, nicht weiter schlimm ist, ich habe das Geschehen eher interessiert verfolgt.
Ähnlichen passierte in späteren Träumen immer mal wieder.
Heute Nacht hatte ich dann wieder solch einen Traum, allerdings in einem sehr viel größeren Ausmaß. Ich träumte von einer real existierenden Person, mit der ich in den letzten Tagen ein wenig Streit hatte. Dies passierte auch im Traum, bis ich mir plötzlich darüber im Klaren war, dass ich träume. Darüberhinaus wusste ich auch, dass ich deswegen davon träume, weil mein Unterbewusstsein diese Erlebnisse gerade aktiv verarbeitet. Ich bin daher weiter durch den Traum gewandert und habe die streitende Person verlassen. Mir war trotzdem klar, dass ich noch nicht fertig war und dass mein Unterbewusstsein gewiss einen Weg finden würde, die Person zurück in den Traum zu holen - was dann auch geschah. Da ich, also mein bewusstes Ich, aber keine Lust auf eine weitere Auseinandersetzung hatte, überlegte ich, wie ich entkommen könnte. Da ich wusste, dass es sich um einen Traum handelte, in dem ich praktisch alles machen konnte, beschloss ich, aus dem Fenster zu springen und weg zu fliegen. Das klappte dann auch und ich flog gleichermaßen aus diesem Traum fort in meinen nächsten rein - der dann aber wieder normal war.
Neben diesen luziden Träumen stelle ich aber auch fest, dass ich in den letzten Wochen eigentlich immer in der Lage bin, mich an meine Träume zu erinnern. Auch das ist eher untypisch, vermute ich. Wie dem auch sei - ich hoffe, dass meine Klarträume und meine Erinnerung daran weiter anhalten.
Wen es interessiert - Wikipedia listet 7 Merkmale von Klarträumen auf:
Der Träumer ist sich darüber im Klaren, dass er träumt.
Der Träumer ist sich über seine Entscheidungsfreiheit im Klaren.
Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübungen.
Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand.
Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat.
Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.
Der Träumer ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.
Samstag, 3. Juli 2010
Tanzen bei der Langen Nacht der Wissenschaften
Gestern war es also soweit, unser nächster Tanzauftritt stand an, diesmal im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften. Da die Bühne sehr klein war, haben wir lediglich eine Formation aus Jive und aus Chacha vorgetanz, für Standardtänze war einfach kein Platz. Wie vorausgesagt war es sehr heiß und drückend, ideale Bedingungen für zwei so anstrengende Tänze. Die letzte Probe vorher lief glatt, wir waren mehr oder weniger gefestigt, allein die Hitze machte uns zu schaffen. Der Auftritt selbst gelang dann allerdings nur mittelmäßig, da der Boden der Bühne eben kein Parkett war, jede Drehung, ja, eigentlich jede Figur wurde so sehr schwierig, da man immer abgebremst wurde oder gar festklebte. Den Zuschauern dürften unsere vielen Fehler nicht aufgefallen sein, aber wir waren etwas enttäuscht. Unter diese Bedingungen haben wir zwar eine sehr gute Leistung gebracht (immerhin haben wir die Formation erst zwei Tage vorher zum ersten Mal komplett durchgetanzt), dennoch war es nicht ganz so gut wie erhofft.
Im Anschluss saßen wir noch gemeinsam auf der Wiese, haben den anderen Gruppen (Bauchtanz, Hiphop, Breakdance etc) zugeschaut und dem Uni-Orchester gelauscht. Es war inzwischen angenehm abgekühlt, die Gespräche waren schön und auch unsere alte Tanzlehrerin, die vor 2 Monaten nach Hagen gezogen war, war anlässlich ihrer Diplom-Übergabe gekommen und hatte sich zu uns gesellt. Gegen halb elf machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg in einen Tanzclub, in dem noch eine Salsa-Party losging. Es war elf Uhr, als wir eintrafen, und wir waren die ersten und blieben bis etwa Mitternacht auch so ziemlich die einzigen dort.
Für mich war das sehr interessant, da ich ja Salsa nur ein wenig und Bachata und Merengue quasi gar nicht kann. Zusammen mit einem anderen Pärchen aus dem Tanzkurs und unserem Lehrer sowie besagter alten Tanzlehrerin haben wir dann ein wenig geübt, aber einen Großteil des Abends saß ich doch eher an der Seite und faltete Kraniche. Ein kleines Highlight war der Moment, wo mein Tanzlehrer mich dann aufforderte - er wollte mir ein wenig was beibringen. Das lief auch ganz gut, wobei er zwischendurch meinte, er würde bei mir "nie fühlen, auf welchem Bein" ich stehe. Ich habe keine Ahnung, ob ich etwas falsch mache oder woran das liegt, aber irgendwie hat ihn das wohl verwirrt. Direkt im Anschluss daran wurde dann tatsächlich mal ein Chacha gespielt, worauf der ganze Tanzkurs die Fläche stürmte und ich mit meinem Partner noch einmal die Choreografie vom Auftritt durchgetanzt habe. Direkt danach gab es zu meiner großen Freude einen Jive, allerdings nur sehr kurz, dann wurde wieder Salsa gespielt. Ich habe ein wenig weiter getanzt, mich dann aber irgendwann doch wieder an die Seite gesetzt. Nachdem ich unsere alte Tanzlehrerin und einen anderen jungen Herrn aus dem Tanzkurs mit winzigen selbstgebastelten Kranichen beglückt hatte, bin ich dann auch gegangen, es war inzwischen auch schon viertel vor eins.
Insgesamt ein sehr schöner Abend, obwohl ich Salsa kaum kann und die Musik dazu einem irgendwann das Gefühl gibt, auf Droge zu sein, der starke Rythmus wird nämlich von einer Unzahl an anderen trommelähnlichen Instrumenten begleitet und macht einen einfach irgendwann wuschig im Kopf. Andererseits ist es schon sehr beeindruckend, wenn man die ganzen Pärchen auf der Tanzfläche sieht, die sich geschmeidig und Hüfte schwingend umeinander rum bewegen.
Heute ist es immer noch heiß, daher werde ich mir das Deutschlandspiel nicht beim Public Viewing ansehen, sondern in meiner etwas kühleren Wohnung bleiben (ich vermute, hier drin sind es nur 25 Grad). Einerseits hoffe ich, dass wir gewinnen, andererseits - wenn wir gewinnen, spielen wir Mittwoch Abend im Halbfinale und dann würde das Tanzen (das letzte Mal in diesem Semester) wieder ausfallen. Ich bin unschlüssig, worauf ich hoffen soll.
Im Anschluss saßen wir noch gemeinsam auf der Wiese, haben den anderen Gruppen (Bauchtanz, Hiphop, Breakdance etc) zugeschaut und dem Uni-Orchester gelauscht. Es war inzwischen angenehm abgekühlt, die Gespräche waren schön und auch unsere alte Tanzlehrerin, die vor 2 Monaten nach Hagen gezogen war, war anlässlich ihrer Diplom-Übergabe gekommen und hatte sich zu uns gesellt. Gegen halb elf machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg in einen Tanzclub, in dem noch eine Salsa-Party losging. Es war elf Uhr, als wir eintrafen, und wir waren die ersten und blieben bis etwa Mitternacht auch so ziemlich die einzigen dort.
Für mich war das sehr interessant, da ich ja Salsa nur ein wenig und Bachata und Merengue quasi gar nicht kann. Zusammen mit einem anderen Pärchen aus dem Tanzkurs und unserem Lehrer sowie besagter alten Tanzlehrerin haben wir dann ein wenig geübt, aber einen Großteil des Abends saß ich doch eher an der Seite und faltete Kraniche. Ein kleines Highlight war der Moment, wo mein Tanzlehrer mich dann aufforderte - er wollte mir ein wenig was beibringen. Das lief auch ganz gut, wobei er zwischendurch meinte, er würde bei mir "nie fühlen, auf welchem Bein" ich stehe. Ich habe keine Ahnung, ob ich etwas falsch mache oder woran das liegt, aber irgendwie hat ihn das wohl verwirrt. Direkt im Anschluss daran wurde dann tatsächlich mal ein Chacha gespielt, worauf der ganze Tanzkurs die Fläche stürmte und ich mit meinem Partner noch einmal die Choreografie vom Auftritt durchgetanzt habe. Direkt danach gab es zu meiner großen Freude einen Jive, allerdings nur sehr kurz, dann wurde wieder Salsa gespielt. Ich habe ein wenig weiter getanzt, mich dann aber irgendwann doch wieder an die Seite gesetzt. Nachdem ich unsere alte Tanzlehrerin und einen anderen jungen Herrn aus dem Tanzkurs mit winzigen selbstgebastelten Kranichen beglückt hatte, bin ich dann auch gegangen, es war inzwischen auch schon viertel vor eins.
Insgesamt ein sehr schöner Abend, obwohl ich Salsa kaum kann und die Musik dazu einem irgendwann das Gefühl gibt, auf Droge zu sein, der starke Rythmus wird nämlich von einer Unzahl an anderen trommelähnlichen Instrumenten begleitet und macht einen einfach irgendwann wuschig im Kopf. Andererseits ist es schon sehr beeindruckend, wenn man die ganzen Pärchen auf der Tanzfläche sieht, die sich geschmeidig und Hüfte schwingend umeinander rum bewegen.
Heute ist es immer noch heiß, daher werde ich mir das Deutschlandspiel nicht beim Public Viewing ansehen, sondern in meiner etwas kühleren Wohnung bleiben (ich vermute, hier drin sind es nur 25 Grad). Einerseits hoffe ich, dass wir gewinnen, andererseits - wenn wir gewinnen, spielen wir Mittwoch Abend im Halbfinale und dann würde das Tanzen (das letzte Mal in diesem Semester) wieder ausfallen. Ich bin unschlüssig, worauf ich hoffen soll.
Mittwoch, 23. Juni 2010
Tücken der Technik & Fußball
Wir schon vor einigen Monaten wurde ich heute erneut Opfer eines Technikproblems. Zusammen mit einer Freundin war ich bei Edeka einkaufen, zur Abwechslung mal wieder sehr viel, zwei Körbe voll, mehr als ein Fließband fassen kann, haben wir zusammengesucht. Die Endsumme betrug am Ende dementsprechend auch 45€. Ich bemerkte sofort, dass an der Kasse zwar dieselbe Kassiererin wie immer saß, aber der Bildschirm sowie einiges anderes war neu. Ich wollte schon eine Bemerkung dazu machen, verkniff es mir aber doch, da die alte Dame etwas verkniffen wirkte. Ich reichte also mit einem Lächeln meine Karte, sie zog sie durch, ich tippte meine Geheimnummer ein - Systemfehler. Der Kontakt zur Bank konnte nicht hergestellt werden. Fragende Blicke zu den anderen 3 Kassiererinnen, schließlich kam heraus: Sparkasse und Deutsche Bank machten schon den ganzen Tag Probleme. Ein hilfloser Anruf beim Chef brachte wenig Neuigkeit: Die Kassiererin sollte selbst entscheiden, was nun zu tun sei. Ein letzter, vierter Anlauf wurde unternommen - und siehe da, es klappte. Was andernfalls passiert wäre, weiß ich nicht.
Das Fußball-Spiel Deutschland vs. Ghana heute war gleich in mehrfacher Hinsicht spannend. Einerseits fiel es genau in die Zeit unseres Tanztrainings - da wir nächste Woche einen Auftritt haben und unsere Formation noch mehr als schwach ist, mussten wir dringend trainieren. Ergo haben wir früher angefangen, um dann gemeinsam das Spiel schauen zu können. Es war interessant, sich durch den Biergarten im Volkspark zu schlagen, der bereits um 20 Uhr mit hunderten Menschen gefüllt war, um dann unter skeptischen Blicken im Foyer ein wenig zu trainieren.
Das Spiel selbst war dann in der ersten Hälfte spannend, frustrierend und gespickt von Fehlern der deutschen Mannschaft. Mit bedrückter Stimmung ging es in der Pause dann zurück zum Training, diesmal unter noch mehr neugierigen Blicken - und dem Zwischenruf eines betrunkenen Fußballfans "Ey, Deutschland spielt, ihr scheiß Ausländer!"
Nach der Pause beschloss ich, mir den Rest daheim anzuschauen, die Menschenmenge war dann doch nichts für mich. Ich bog gerade um die Ecke, eine Häuserzeile und ein wenig Grünzeug lagen zwischen mir und dem Biergarten, da explodierte das Publikum - Deutschland hatte ein Tor geschossen. Mehr war nicht nötig, um doch noch zufrieden nach Hause zu gehen. Etwas suspekt waren die beiden lauten Explosionen, die direkt auf das Tor im Biergarten erfolgten - ich hoffe mal, es handelte sich einfach nur um Feuerwerk, das von einem wild gewordenen Fan gezündet wurde.
Fazit: Streckenweise furchtbar anzuschauendes Spiel, dennoch zu Recht im Achtelfinale. Ich bin gespannt auf das Duell gegen England ...
Das Fußball-Spiel Deutschland vs. Ghana heute war gleich in mehrfacher Hinsicht spannend. Einerseits fiel es genau in die Zeit unseres Tanztrainings - da wir nächste Woche einen Auftritt haben und unsere Formation noch mehr als schwach ist, mussten wir dringend trainieren. Ergo haben wir früher angefangen, um dann gemeinsam das Spiel schauen zu können. Es war interessant, sich durch den Biergarten im Volkspark zu schlagen, der bereits um 20 Uhr mit hunderten Menschen gefüllt war, um dann unter skeptischen Blicken im Foyer ein wenig zu trainieren.
Das Spiel selbst war dann in der ersten Hälfte spannend, frustrierend und gespickt von Fehlern der deutschen Mannschaft. Mit bedrückter Stimmung ging es in der Pause dann zurück zum Training, diesmal unter noch mehr neugierigen Blicken - und dem Zwischenruf eines betrunkenen Fußballfans "Ey, Deutschland spielt, ihr scheiß Ausländer!"
Nach der Pause beschloss ich, mir den Rest daheim anzuschauen, die Menschenmenge war dann doch nichts für mich. Ich bog gerade um die Ecke, eine Häuserzeile und ein wenig Grünzeug lagen zwischen mir und dem Biergarten, da explodierte das Publikum - Deutschland hatte ein Tor geschossen. Mehr war nicht nötig, um doch noch zufrieden nach Hause zu gehen. Etwas suspekt waren die beiden lauten Explosionen, die direkt auf das Tor im Biergarten erfolgten - ich hoffe mal, es handelte sich einfach nur um Feuerwerk, das von einem wild gewordenen Fan gezündet wurde.
Fazit: Streckenweise furchtbar anzuschauendes Spiel, dennoch zu Recht im Achtelfinale. Ich bin gespannt auf das Duell gegen England ...
Sonntag, 25. April 2010
Mediziner-Ball
Was kann schief gehen, wenn frau sich auf einen Ball vorbereitet? Eigentlich ziemlich viel und natürlich greife auch ich da gerne mal in den großen Topf der Möglichkeiten.
Zum Beispiel wäre da die altbekannte, immer zu fiesen Scherzen aufgelegte Seidenstrumpfhose. Jeder kennt das Klischee der Laufmasche in der Strumpfhose, nur ich habe damit noch nie Erfahrung gesammelt - bis zum heutigen Abend. Dafür dann aber natürlich umso heftiger: Gleich 5 Strumpfhose zerrissen mir unter meinen Händen, während ich sie anziehen wollte - und natürlich besitzt ich nicht mehr als 5. Damit war also die Beinbekleidung zum Abendkleid erstmal futsch. Kurzfristig fiel mir nur ein, meine schwarze Leggins drunter zu ziehen, die ich beim Outfit für den Tanz-Auftritt tragen würde. Nunja ...
Als nächstes fällt der Blick dann auf die Zehennägel, die teilweise noch schwarze Lackierung vorweisen. Im Alltag mag das ja gehen, aber bei einem Ball ist das unmöglich. Leider hatte ich vergessen, das zu entfernen und ausgerechnet zehn Minuten vor der Generalprobe fällt mir in meinem Badezimmer auf, dass mein Nagellack-Entferner leer ist. Klasse. Also mit halb schwarzen Nägeln zum Ball. Hinreißend.
Glücklicherweise kam ich nicht zu spät, die drei Probe-Durchläufe klappten ohne größere Fehler. Wir Tänzer hatten uns an der Seite einen kleinen Stuhlkreis reserviert und warteten dann auf unseren Auftritt. Um 20.30 Uhr war es dann soweit, eher spontan und überraschend wurden wir aufgerufen und begangen unsere Choreografie zu Philipp Poisels "Als gäbs kein Morgen mehr": Rumba, Wiener Walzer, Slow Fox, Balmoral Blues, Polka, Chacha, Damen-Rumba-Solo, Jive, Disco-Fox, Wiener Walzer und Disco-Fox. Keiner von uns verpatzte etwas größeres, es sah wohl insgesamt sehr gut aus. Ein Video davon gibt es auch, ich werde es demnächst erhalten und bei Bedarf gerne zeigen.
Danach gab es noch weiter etwas Programm (Balett-Tänzer, Bauchtänzer, Latein-Tänzer) und vor allem sehr viel Möglichkeiten zum Tanzen. Die Musikauswahl war extrem gut, der DJ machte alles wett, was der etwas eigenartige Moderator zerstörte. Ich habe natürlich vor allem mit meinem Partner getanz, aber auch zwei andere Herren aus meinem Tanzkurs haben mich hin und wieder aufgefordert, wir haben uns insgesamt alle hübsch durcheinander gemischt. Es war erfreulich, so viele tanzbegeisterte und -kompetente Menschen zu sehen, denn so ziemlich jeder Gast war in der Lage, das Tanzbein weit über Grundkursniveau hinaus zu schwingen.
Ein wenig Stolz wurde ich, als mir meine Tanzlehrerin erzählte, sie habe sich mit unserem Tanzlehrer über meinen Partner und mich unterhalten und sie seien von unserer Samba sehr begeistert gewesen. Während ihnen der Tanz zu schnell war, hätten wir uns wirklich gut geschlagen, es hätte klasse ausgesehen. Das freut mich vor allem insofern, als dass ich niemals wirklich Samba gelernt habe und immer nur durch Improvisation hinter meinem Partner herlaufe - aber siebetonten, dafür hätte es richtig gut ausgesehen.
Mein Tanzlehrer hat mir dann auch, da gerade dieser Tanz gespielt wurde, den Merengue-Grundschritt gezeigt, falls man da von Grundschritt sprechen kann. Eigentlich besteht er nur daraus, dass man sich breitbeinig und im Knie gebeugt voreinander stellt und abwechselnd die Füße belastet und dabei extrem mit der Hüfte wackelt. Ich kam mir vor wie Babe bei Dirty Dancing, als sie das erste Mal mit Johnny getanzt hat ... lateinamerikanische Tänze haben schon was ...
Der einzige wirklich negative Aspekt war das Buffet. Man hatte 10€ bezahlt dafür, aber es wurde erst um Mitternacht eröffnet. Vorher gab es ausschließlich Getränke, nichtmal Knabberzeug stand auf den Tischen, das war etwas schwach. Das Buffet selbst war zwar lecker, aber es war innerhalb von einer halben Stunde leer - ich hatte mich als erste angestellt und daher genug zum satt Werden bekommen, aber ich denke, mindestens die Hälfte musste weiter hungern. Die haben wohl überschätzt, wie ausgehungert eine Meute tanzender Menschen sein kann, die für vier Stunden nur Getränk bekommen und fast ununterbrochen ihre Kalorien verbrennen ...
Insgesamt also ein sehr gelungener Abend, an dessen Ende ich für mich feststellen konnte, dass ich den Dreh mit dem Tanzen langsam raus habe. Ich glaube, gaaaanz langsam sieht das tatsächlich mal nach Tanzen aus, was ich da mache.
Zum Beispiel wäre da die altbekannte, immer zu fiesen Scherzen aufgelegte Seidenstrumpfhose. Jeder kennt das Klischee der Laufmasche in der Strumpfhose, nur ich habe damit noch nie Erfahrung gesammelt - bis zum heutigen Abend. Dafür dann aber natürlich umso heftiger: Gleich 5 Strumpfhose zerrissen mir unter meinen Händen, während ich sie anziehen wollte - und natürlich besitzt ich nicht mehr als 5. Damit war also die Beinbekleidung zum Abendkleid erstmal futsch. Kurzfristig fiel mir nur ein, meine schwarze Leggins drunter zu ziehen, die ich beim Outfit für den Tanz-Auftritt tragen würde. Nunja ...
Als nächstes fällt der Blick dann auf die Zehennägel, die teilweise noch schwarze Lackierung vorweisen. Im Alltag mag das ja gehen, aber bei einem Ball ist das unmöglich. Leider hatte ich vergessen, das zu entfernen und ausgerechnet zehn Minuten vor der Generalprobe fällt mir in meinem Badezimmer auf, dass mein Nagellack-Entferner leer ist. Klasse. Also mit halb schwarzen Nägeln zum Ball. Hinreißend.
Glücklicherweise kam ich nicht zu spät, die drei Probe-Durchläufe klappten ohne größere Fehler. Wir Tänzer hatten uns an der Seite einen kleinen Stuhlkreis reserviert und warteten dann auf unseren Auftritt. Um 20.30 Uhr war es dann soweit, eher spontan und überraschend wurden wir aufgerufen und begangen unsere Choreografie zu Philipp Poisels "Als gäbs kein Morgen mehr": Rumba, Wiener Walzer, Slow Fox, Balmoral Blues, Polka, Chacha, Damen-Rumba-Solo, Jive, Disco-Fox, Wiener Walzer und Disco-Fox. Keiner von uns verpatzte etwas größeres, es sah wohl insgesamt sehr gut aus. Ein Video davon gibt es auch, ich werde es demnächst erhalten und bei Bedarf gerne zeigen.
Danach gab es noch weiter etwas Programm (Balett-Tänzer, Bauchtänzer, Latein-Tänzer) und vor allem sehr viel Möglichkeiten zum Tanzen. Die Musikauswahl war extrem gut, der DJ machte alles wett, was der etwas eigenartige Moderator zerstörte. Ich habe natürlich vor allem mit meinem Partner getanz, aber auch zwei andere Herren aus meinem Tanzkurs haben mich hin und wieder aufgefordert, wir haben uns insgesamt alle hübsch durcheinander gemischt. Es war erfreulich, so viele tanzbegeisterte und -kompetente Menschen zu sehen, denn so ziemlich jeder Gast war in der Lage, das Tanzbein weit über Grundkursniveau hinaus zu schwingen.
Ein wenig Stolz wurde ich, als mir meine Tanzlehrerin erzählte, sie habe sich mit unserem Tanzlehrer über meinen Partner und mich unterhalten und sie seien von unserer Samba sehr begeistert gewesen. Während ihnen der Tanz zu schnell war, hätten wir uns wirklich gut geschlagen, es hätte klasse ausgesehen. Das freut mich vor allem insofern, als dass ich niemals wirklich Samba gelernt habe und immer nur durch Improvisation hinter meinem Partner herlaufe - aber siebetonten, dafür hätte es richtig gut ausgesehen.
Mein Tanzlehrer hat mir dann auch, da gerade dieser Tanz gespielt wurde, den Merengue-Grundschritt gezeigt, falls man da von Grundschritt sprechen kann. Eigentlich besteht er nur daraus, dass man sich breitbeinig und im Knie gebeugt voreinander stellt und abwechselnd die Füße belastet und dabei extrem mit der Hüfte wackelt. Ich kam mir vor wie Babe bei Dirty Dancing, als sie das erste Mal mit Johnny getanzt hat ... lateinamerikanische Tänze haben schon was ...
Der einzige wirklich negative Aspekt war das Buffet. Man hatte 10€ bezahlt dafür, aber es wurde erst um Mitternacht eröffnet. Vorher gab es ausschließlich Getränke, nichtmal Knabberzeug stand auf den Tischen, das war etwas schwach. Das Buffet selbst war zwar lecker, aber es war innerhalb von einer halben Stunde leer - ich hatte mich als erste angestellt und daher genug zum satt Werden bekommen, aber ich denke, mindestens die Hälfte musste weiter hungern. Die haben wohl überschätzt, wie ausgehungert eine Meute tanzender Menschen sein kann, die für vier Stunden nur Getränk bekommen und fast ununterbrochen ihre Kalorien verbrennen ...
Insgesamt also ein sehr gelungener Abend, an dessen Ende ich für mich feststellen konnte, dass ich den Dreh mit dem Tanzen langsam raus habe. Ich glaube, gaaaanz langsam sieht das tatsächlich mal nach Tanzen aus, was ich da mache.
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