Dienstag, 4. Mai 2010

Kolloquium & Komplexe

Ein wahrlich interessanter Tag war das heute. Es begann damit, dass ich wie immer nicht das schaffte, was ich mir vorgenommen hatte: Statt um 9 Uhr aufzustehen und einkaufen zu gehen, blieb ich bis viertel 12 liegen, um dann direkt zur Uni zu gehen.
Japanisch lief gemächlich, ich habe das Gefühl, dass Herr Kiyonaga sich nun wirklich mehr Zeit zum Erklären nimmt, außerdem bringt Juliane öfters freche Scherze, über die ale herzlich lachen können. Begeistert stellte ich zudem fest, dass Sandra genau wie ich nicht im E-Learning-System eingetragen waren, ergo die Online-Hausaufgaben nicht absolvieren. Wir trugen das Problem Herrn Kiyonaga vor, der nur sagte, er hätte keine Ahnung, die Technik überfordere ihn, wir sollten uns an den Systemadministrator wenden (der uns zuvor zu Herrn Kiyonaga geschickt hatte ...). Nunja, mal sehen, was das wird.

Danach bin ich zum BA-Arbeitsgruppen-Treffen mit Herrn Malowitz geeilt. Ich traf im Flur vor seinem Büro auf die anderen drei, die bei ihm die Arbeit schreiben (insgesamt 8 Leute schreiben im Bereich der Politischen Theorie ... wow) und wir tauschten uns ein wenig aus über die Fallen, die der BA im allgemeinen und das technische System der Uni im Besonderen so bereit hält.
Etwas verspätet bat uns Herr Malowitz dann in sein Büro, servierte uns Süßigkeiten und Kaffee und lauscht gespannt unserem Gespräch über die Unfähigkeit einiger Didaktik-Tutoren und der gefühlten Sinnlosigkeit des Didaktik-Moduls insgesamt.
Das Gespräch über die BA-Arbeiten selbst war dann ziemlich erfreulich, er machte uns Mut, dass auch alle anderen, die gerade eine Arbeit schreiben (z.B. die Doktoranden), nur mit Wasser kochen und dass wir das schon schaffen. Er zeigte uns kurz verschiedene Bücher, die einem das Schreiben von Abschlussarbeiten erleichtern sollten und führte uns dann in unterschiedliche Essay-Datenbanken ein. Das Zitieren von aktuellen wissenschaftlichen Aufsätzen sei etwas, so sein Hinweis, was bei der Bewertung der BA-Arbeiten sehr positiv auffallen würde und die Note nochmals etwas steigern könnte.
Die Sitzung dauerte etwa eine Stunde, dann wurden wir entlassen und machten uns gemeinsam auf den Weg zum Kolloquium der Politischen Theorie, wo Doktoranden, Magister, Diplomer, Staatsexamler und wir Bachelor alle vereint waren. Einer der Dozenten, Herr Michael, war heute damit dran, seine Doktorarbeit vorzustellen - und ich war gespannt auf das Wasser, mit dem er kochen würde.
Dieses Wasser war wahrlich beeindruckend, denn ich brauche ine ganze Weile, bis ich begriff, wovon er redete und was er eigentlich wollte. Das hatte mich schon sehr entmutigt, da es offensichtlich kein Wasser war, dass er zum Kochen benutzte, doch immerhin den zweiten Teil seines Vortrags verstand ich. Ich konnte sogar der anschließenden Diskussion folgen, im Gegensatz zu meinen anderen BA-Kollegen, allerdings stellte ich fest, dass ich nicht aus dem Stehgreif mal eben Thatcher, Locke oder Kant zitieren könnte. Das Wissen, das die anderen drauf haben, ist enorm, ich bewundere sie dafür und ich gebe zu, ich lasse mich davon etwas einschüchtern. Natürlich sind gerade Herr Malowitz und Herr Michael schon älter und haben ihren Abschluss längst und vor allem auch Prof. Bluhm ist ganz natürlich belesen - trotzdem, ich habe Respekt.

Mein Komplex wird auch nicht besser, wenn ich dann Mails von hastuzeit-Kollegen bekomme, die einen Artikel über einen 18jährigen Diplom-Ingenieur schreiben wollen, der fortan an der MLU lehren wird (*klick*). Da kommt man sich dann doch seeeeeeeehr klein vor ...

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