Samstag, 3. Juli 2010

Tanzen bei der Langen Nacht der Wissenschaften

Gestern war es also soweit, unser nächster Tanzauftritt stand an, diesmal im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften. Da die Bühne sehr klein war, haben wir lediglich eine Formation aus Jive und aus Chacha vorgetanz, für Standardtänze war einfach kein Platz. Wie vorausgesagt war es sehr heiß und drückend, ideale Bedingungen für zwei so anstrengende Tänze. Die letzte Probe vorher lief glatt, wir waren mehr oder weniger gefestigt, allein die Hitze machte uns zu schaffen. Der Auftritt selbst gelang dann allerdings nur mittelmäßig, da der Boden der Bühne eben kein Parkett war, jede Drehung, ja, eigentlich jede Figur wurde so sehr schwierig, da man immer abgebremst wurde oder gar festklebte. Den Zuschauern dürften unsere vielen Fehler nicht aufgefallen sein, aber wir waren etwas enttäuscht. Unter diese Bedingungen haben wir zwar eine sehr gute Leistung gebracht (immerhin haben wir die Formation erst zwei Tage vorher zum ersten Mal komplett durchgetanzt), dennoch war es nicht ganz so gut wie erhofft.
Im Anschluss saßen wir noch gemeinsam auf der Wiese, haben den anderen Gruppen (Bauchtanz, Hiphop, Breakdance etc) zugeschaut und dem Uni-Orchester gelauscht. Es war inzwischen angenehm abgekühlt, die Gespräche waren schön und auch unsere alte Tanzlehrerin, die vor 2 Monaten nach Hagen gezogen war, war anlässlich ihrer Diplom-Übergabe gekommen und hatte sich zu uns gesellt. Gegen halb elf machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg in einen Tanzclub, in dem noch eine Salsa-Party losging. Es war elf Uhr, als wir eintrafen, und wir waren die ersten und blieben bis etwa Mitternacht auch so ziemlich die einzigen dort.
Für mich war das sehr interessant, da ich ja Salsa nur ein wenig und Bachata und Merengue quasi gar nicht kann. Zusammen mit einem anderen Pärchen aus dem Tanzkurs und unserem Lehrer sowie besagter alten Tanzlehrerin haben wir dann ein wenig geübt, aber einen Großteil des Abends saß ich doch eher an der Seite und faltete Kraniche. Ein kleines Highlight war der Moment, wo mein Tanzlehrer mich dann aufforderte - er wollte mir ein wenig was beibringen. Das lief auch ganz gut, wobei er zwischendurch meinte, er würde bei mir "nie fühlen, auf welchem Bein" ich stehe. Ich habe keine Ahnung, ob ich etwas falsch mache oder woran das liegt, aber irgendwie hat ihn das wohl verwirrt. Direkt im Anschluss daran wurde dann tatsächlich mal ein Chacha gespielt, worauf der ganze Tanzkurs die Fläche stürmte und ich mit meinem Partner noch einmal die Choreografie vom Auftritt durchgetanzt habe. Direkt danach gab es zu meiner großen Freude einen Jive, allerdings nur sehr kurz, dann wurde wieder Salsa gespielt. Ich habe ein wenig weiter getanzt, mich dann aber irgendwann doch wieder an die Seite gesetzt. Nachdem ich unsere alte Tanzlehrerin und einen anderen jungen Herrn aus dem Tanzkurs mit winzigen selbstgebastelten Kranichen beglückt hatte, bin ich dann auch gegangen, es war inzwischen auch schon viertel vor eins.
Insgesamt ein sehr schöner Abend, obwohl ich Salsa kaum kann und die Musik dazu einem irgendwann das Gefühl gibt, auf Droge zu sein, der starke Rythmus wird nämlich von einer Unzahl an anderen trommelähnlichen Instrumenten begleitet und macht einen einfach irgendwann wuschig im Kopf. Andererseits ist es schon sehr beeindruckend, wenn man die ganzen Pärchen auf der Tanzfläche sieht, die sich geschmeidig und Hüfte schwingend umeinander rum bewegen.

Heute ist es immer noch heiß, daher werde ich mir das Deutschlandspiel nicht beim Public Viewing ansehen, sondern in meiner etwas kühleren Wohnung bleiben (ich vermute, hier drin sind es nur 25 Grad). Einerseits hoffe ich, dass wir gewinnen, andererseits - wenn wir gewinnen, spielen wir Mittwoch Abend im Halbfinale und dann würde das Tanzen (das letzte Mal in diesem Semester) wieder ausfallen. Ich bin unschlüssig, worauf ich hoffen soll.

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